Wirtschaft

Finanzmarktaufsicht ermittelt in Sachen OMV

Wurde im Schlamassel um den vorzeitigen Abgang von OMV-Chef Gerhard Roiss und Gas-Vorstand Hans-Peter Floren gegen das Börsegesetz verstoßen? Der Aufsichtsrat der OMV beschloss wie berichtet einstimmig eine Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft. Mit der Begründung, dass vertrauliche Informationen aus dem Aufsichtsrat vorzeitig an die Öffentlichkeit gelangt seien. Die Finanzmarktaufsicht (FMA) hat davon unabhängig bereits von sich aus mit Ermittlungen begonnen. Es geht um den Tatbestand des Marktmissbrauchs und um eine mögliche Verletzung der Ad-hoc-Meldepflicht.

Marktmanipulation kann auch die Verbreitung von Gerüchten sein. Vorzeitige Informationen über die Ablöse von Vorständen eines börsenotierten Unternehmens können Insider-Informationen sein. Damit würden die Informationspflichten gegenüber dem breiten Anlegerpublikum verletzt. FMA-Sprecher Klaus Grubelnik bestätigte gegenüber dem KURIER, "dass diese Auffälligkeiten bereits untersucht werden".

Apropos Börse: VP-Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner kann sich vorstellen, für die ÖIAG eine neue Holding zu gründen und mit dieser an die Börse zu gehen. Das müsse noch mit dem Koalitionspartner besprochen werden, aber "Fantasie im positiven Sinn hat noch nie geschadet". Kaum vorstellbar, dass die SPÖ von dieser Idee begeistert ist.

Die von der Regierung eingesetzte Arbeitsgruppe für die Reformierung der Staatsholding ÖIAG werde bis Ende November ihre Ergebnisse vorlegen, kündigte Finanzminister Hans Jörg Schelling an. Über aktuelle Personalentscheidungen – gemeint ist ÖIAG-Vorstand Rudolf Kemler – werde er in den nächsten Tagen mit dem Aufsichtsrat reden und notfalls eine Hauptversammlung einberufen.