Wirtschaft

"Staatsbürgerpflicht": Familie zahlt 9 Mrd. Euro Erbschaftssteuer

Der Staat Südkorea kann sich freuen: Nach dem Tod von Samsung-Chef Lee Kun-hee zahlt seine Familie fast 9 Mrd. Euro an Erbschaftssteuer. Das ist eine der höchsten Summen, die jemals erhoben wurden. Die Steuer fällt nicht auf einmal an, sondern soll  über einen Zeitraum von fünf Jahren in sechs Raten beglichen werden. "Es ist unsere staatsbürgerliche Pflicht und Verantwortung, alle Steuern zu zahlen", hieß es in einer Erklärung der Familie, die sonst keine Details darüber enthielt, wie die Familie die Summe stemmen will.

Kunstsammlung wird gespendet

Der erwartete hohe Betrag hatte Spekulationen darüber ausgelöst, ob die Familie zur Finanzierung Unternehmensanteile verkaufen muss. Wie Reuters vorige Woche von Insidern erfuhr, wollen die Erben Anteile als Sicherheit für Kredite einbringen, um einen Teil zahlen zu können und Verkäufe zu vermeiden. Zudem kündigte die Familie an, die umfassende Kunstsammlung an koreanische Museen zu spenden. Diese enthält Meisterwerke von Pablo Picasso, Claude Monet, Marc Chagall und Andy Warhol. Die Kunstsammlung umfasst mehr als 12.000 Werke und wurde zuletzt auf umgerechnet über 1,4 Mrd. Euro geschätzt.

19 Mrd. Euro Vermögen

Lee war im Oktober vergangenen Jahres gestorben. Lokale Medien schätzen sein Vermögen auf rund 19 Mrd. Euro. Er hatte das Firmen-Konglomerat mit zahlreichen Tochterunternehmen zum weltweit größten Smartphone- und Chipproduzenten aufgebaut. Seine Beteiligungen umfassten einen Anteil von 4,18 Prozent sowie 0,08 Prozent der Vorzugsaktien an Samsung Electronics, 20,76 Prozent an Samsung Life Insurance, 2,88 Prozent an Samsung C&T und 0,01 Prozent an Samsung SDS. Samsung C&T ist die Holding der Firmengruppe, an dem der Erbe Jay Y. Lee mit 17,33 Prozent der größte Anteilseigner ist. Er sitzt derzeit eine 30-monatige Haftstrafe unter anderem wegen Bestechung ab. Die Aktien von Samsung C&T büßten in der Spitze mehr als fünf Prozent ein.

750 Millionen für Gesundheitssystem

Wie erwartet kündigte die Familie auch an, rund 750 Mio. Euro für die Verbesserung der öffentlichen Gesundheitsversorgung zu spenden, ein Teil davon für den Bau des ersten Spezialkrankenhauses für Infektionskrankheiten.