Wirtschaft

EZB reduziert Wachstumsprognose

Alles andere als rosig sind die Aussichten für das Wirtschaftswachstum in der Eurozone im laufenden und im nächsten Jahr. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag ihre Prognose von Dezember nach unten revidiert; und zwar für heuer von minus 0,4 bis 1,0 Prozent auf minus 0,5 bis bestenfalls 0,3 Prozent. Für das nächste Jahr trauen sich die Zentralbanker noch keine exakte Richtung vorherzusagen: Die Bandbreite reicht von schwachen 0,0 bis soliden 2,2 Prozent.

Im vierten Quartal 2011 wuchs die Wirtschaft der Eurozone um 0,3 Prozent. „Es gibt Zeichen einer Stabilisierung, aber auf einem niedrigen Niveau und mit den Risiken einer weiteren Herabstufung der Prognose“, sagte EZB-Präsident Mario Draghi. Die leichte Erholung werde getragen von Exporten und den niedrigen Leitzinsen. Diese beließ die EZB auch bei ihrer gestrigen Zinssitzung auf dem tiefen Niveau von 1,0 Prozent.

Deutlich angehoben wurde die Inflationsprognose. Wurde im Dezember noch mit 1,5 bis 2,5 Prozent durchschnittlicher Preissteigerung im Jahr 2012 gerechnet, so werden nun 2,1 bis 2,7 Prozent erwartet. Dies liegt laut Draghi an den steigenden Energiepreisen und den Effekten aus Steuererhöhungen. Erklärtes Ziel der EZB ist eine Teuerungsrate von knapp unter zwei Prozent. Normalerweise müsste sie die Zinsen anheben, um die Preisspirale nach oben einzubremsen. Im derzeitigen wirtschaftlichen Umfeld ist dies aber unmöglich.

US-Staatsanleihen

Der Euro reagierte auf die EZB-Prognose positiv und konnte zum US-Dollar auf bis zu 1,3271 zulegen. Analysten hatten mit schlechteren Zahlen gerechnet. Die US-Notenbank Fed wiederum könnte in den nächsten zwei oder drei Monaten erneut im großen Stil US-Staatsanleihen kaufen. Dies war in den vergangenen Jahren zwei Mal der Fall und sorgt durch die zusätzliche Liquidität für Wirtschaftswachstum.