Red Bull startet Verkauf in China
Von Anita Staudacher
Jahrelang hatten die Bullen um die Zulassung gekämpft. Mitte Dezember 2013 war es so weit und dann ging alles sehr schnell: Die Niederlassung in Schanghai wurde aufgebaut und vor wenigen Wochen fiel mit einer riesigen "Launch-Party" der Startschuss für den offiziellen Verkauf des Energy Drinks. "Die ersten Container mit Tausenden Red-Bull-Dosen sind gerade unterwegs Richtung Schanghai", berichtet Oskar Andesner, Österreichs Wirtschaftsdelegierter in Peking.
Red Bull will in China vor allem das Premium-Segment bedienen. "Wir verkaufen in ausgewählten Convenience Stores, welche sich an strategisch wichtigen Punkten befinden, etwa wo viele Touristen oder Expats sind", heißt es auf Anfrage bei Red Bull. Der Kaufpreis wird vom Unternehmen mit umgerechnet rund 1,80 Euro angegeben. Der thailändische Red-Bull-Mehrheitseigentümer zielt ganz auf den Massenmarkt ab und ist Marktführer bei Energy-Drinks in China.
Der Salzburger Getränkeriese hat im Reich der Mitte jedenfalls viel vor. "China ist ein sehr interessanter Markt mit einer stark wachsenden Mittelschicht und großem Interesse an importierten Produkten", heißt es aus dem Unternehmen. Schon kommende Woche – rechtzeitig vor dem Formel-1-Grand Prix in Schanghai – wird in Kooperation mit dem chinesischen Handy-Hersteller ZTE ein eigenes "Red Bull Phone" für Jugendliche vorgestellt. Mit Musik und Videos sollen die jungen Chinesen für die Red-Bull-Welt gewonnen werden. Noch heuer sind weitere Niederlassungen in den größten Städten geplant. Der Energy Drink soll jedenfalls ausschließlich importiert werden, eine Produktion ist nicht geplant.
Fernost steht ganz im Fokus des Konzerns, auch wenn die Konkurrenz groß und daher die Anlaufkosten (Werbeaufwand) extrem hoch sind. Im Vorjahr wurden in 166 Ländern 5,387 Milliarden Dosen Red Bull verkauft, ein Plus von 3,1 Prozent gegenüber 2012. Die größte Absatzsteigerung vemeldete das Unternehmen im noch jungen Markt Indien (+55 Prozent) sowie in Japan (+32 Prozent). Der Umsatz knackte mit 5,040 Milliarden Euro erstmals die 5-Milliarden-Euro-Grenze. Die Zahl der Mitarbeiter weltweit stieg von 8966 auf 9694.