Wirtschaft

EVN beginnt 2017 mit Einführung des Smart Meter

Der niederösterreichische Versorger EVN startet mit der Einführung der Smart Meter im Frühsommer 2017. Der erste Rollout beträgt dabei rund 10.000 Stück, sagte EVN-Chef Peter Layr am Dienstag bei der Bilanzpressekonferenz. Dann wird getestet, und ab Anfang 2018 beginnt der flächendeckende Rollout. Bei den Strompreisen rechnet Layr mit Stabilität.

Bis 2020 würden rund 80 Prozent der EVN-Kunden auf die neuen "intelligenten" Stromzähler umgestellt sein, das entspreche rund 700.000 Kunden. Der Fokus liege auf Datensicherheit. Die EVN sei derzeit das einzige Unternehmen, das die neuen Zähler mit einer Einzelverschlüsselung ausstattet. Jedes Gerät ist mit einem individuellen Code ausgestattet. Sollte es jemandem gelingen einzudringen, könne ein Code gehackt und damit ein einzelner Zähler außer Betrieb genommen werden. Durchgeführt werde die Smart-Meter-Einführung großteils mit eigenen Kräften.

Die Kosten bei den EVN bezifferte Layr mit deutlich unter 200 Mio. Euro. Österreichweit würden es wohl unter 1 Mrd. Euro sein und damit weniger als die ursprünglich genannten Kosten für den Zählertausch von bis zu 2 Mrd. Euro. Bei der Art der Ausführung habe es durch die neue E-Control-Geschäftsführung sowie das Wirtschaftsministerium geringe Erleichterungen bei den technischen Spezifikationen gegeben, die aber stark kostensenkend gewesen seien.

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Was die Strompreise betrifft, dürfte der Bodensatz erreicht sein, erwartet Layr. Aufwärtsbewegungen dürften aber nicht nachhaltig sein, es könnte jedoch kurze Marktstörungen geben, die zu höheren Preisen führen. Für die nächsten zwei bis drei Jahre rechne die EVN mit stabilen Preisen.

Graz startet Mitte 2017

Die Grazer bekommen von Mitte 2017 bis Ende 2020 den digitale Stromzähler (Smart Meter). Den Tausch der 187.000 Geräte führt die teilstaatliche börsennotierte Telekom-Austria-Gruppe durch - im Auftrag der Energie Graz. Die Telekom ist laut Mitteilung vom Dienstag auch für den ersten Smart-Meter-Voll-Rollout in Ybbs/Donau verantwortlich und arbeitet mit Netz Burgenland beim "Österreichzähler" zusammen.

Die EU fordert, dass bis 2020 80 Prozent aller Haushalte mit intelligenten Stromzählern ausgestattet sind. Österreich nimmt es genauer: bis 2019 müssen 95 Prozent der insgesamt 5,5 Millionen Zähler getauscht werden. Daten- und Konsumentenschützer sehen die neuen Geräte kritisch, da sie den Stromverbrauch und damit die Gewohnheiten der Nutzer sehr genau aufzeichnen. Wer kein neues Gerät will, muss aktiv "nein" sagen (opt out). Bisher haben rund 9 Prozent der Haushalte einen Smart Meter.