Wirtschaft

Euro-Streit, Teil 27

Der letzte hochdramatische EU-Gipfel ist erst eine Woche her und noch immer ist das Interpretationsmatch nicht entschieden, ob der Euro nun gerettet ist oder nicht. Vieles spricht leider dafür, dass nicht einmal ein Zeitgewinn geschafft wurde, geschweige denn mehr.

Im einstigen Musterland Slowenien verdichten sich die Anzeichen massiv, dass das Euro-Mitglied nach Griechenland, Irland, Portugal, Spanien und Zypern als sechstes Land unter den Rettungsschirm schlüpfen wird müssen. In Italien ist die Situation unklar: Einmal deutet Premier Mario Monti an, dass ein Hilfsansuchen überlegt wird und notwendig ist, dann rudert Monti wieder zurück. Beruhigen und Vertrauen schaffen schaut anders aus.

Auch die Gipfelbeschlüsse selbst werden von Finnland über die Niederlande bis hin zur bayerischen CSU massiv infrage gestellt. Aber niemand an der EU-Spitze spricht ein Machtwort, auch Leadership schaut anders aus.

Wieder einmal blickt daher alles auf die Retterin in der Not, die Europäische Zentralbank in Frankfurt. Aber sie ist aus gutem Grund der Preisstabilität verpflichtet und darf nicht die Notenpresse via Anleihen-Aufkauf und Banken-Rekapitalisierungen im Süden anwerfen. Der politische Druck, genau dies zu tun, ist freilich enorm. Jetzt wird sich zeigen, wie der Italiener Mario Draghi an der EZB-Spitze mit eben diesem Druck umzugehen weiß.

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