Wirtschaft

EU-Rechnungshof als Ratingagentur

Der Europäische Rechnungshof könnte auch die Aufgabe einer Ratingagentur übernehmen, glaubt Harald Wögerbauer, österreichisches Mitglied im ERH-Präsidium. Die Institution beschäftige knapp 1.000 hoch qualifizierte Mitarbeiter. Für eine Agentur für Länderratings bräuchte man nur etwa 30 Leute, so Wögerbauer im Gespräch mit dem WirtschaftsBlatt.

Während eine privatwirtschaftliche Neugründung 150 bis 300 Millionen Euro kosten würde, würde eine solche Institution im Rahmen des Rechnungshofes "extern", also für den Steuerzahler, keine Kosten verursachen. Es müsste nur Personal umgeschichtet werden. Auch operativ würde es keine zusätzlichen Kosten erzeugen.

Zwar gäbe es für den Rechnungshof ein Risiko für die Reputation im Falle von Fehleinschätzungen, aber "wenn er sich diesem Risiko nicht stellt, läuft er Gefahr, obsolet zu werden", meint Wögerbauer. Das gelte auch bei der Bewertung des Euroschutzschildes ESM.

 

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