Wirtschaft

Erzeugerpreise für Milch gesunken

Die Milchproduktion ist auf einem Rekordhoch. Die Erzeugerpreise sind jedoch seit Jahresbeginn um rund zehn Prozent gesunken. Molkereien Verbandschef Helmut Petschar versprüht Optimismus: "Seit 14 Tagen spüren wir wieder eine Entspannung." Trotzdem könnte es mit den Milchpreisen noch einige Zeit bergabgehen. In Deutschland sind die Erzeugerpreise noch deutlicher gefallen als in Österreich. "Wir hinken Deutschland einige Monate hinterher", so Petschar. Für das dritte Quartal rechnet der Präsident der Vereinigung österreichischer Milchverarbeiter mit einer Stabilisierung der Erzeugerpreise.

Immerhin kaufen die heimischen Haushalte wieder mehr Molkereiprodukte. Nach zwei Jahren mit sinkenden Ausgaben für Milch, Käse, Joghurt und Butter ist der Umsatz 2011 verglichen mit 2010 um drei Prozent auf 1,472 Milliarden Euro gestiegen. Der Stand von 2008 wurde nicht ganz erreicht. Damals haben die Österreicher um knapp mehr als 1,5 Milliarden Euro Milchprodukte eingekauft.

Wenig Freude hat die AMA allerdings mit Sonderangeboten. Milch und Brot sind der "Frequenzbringer" im Handel, so Stephan Mikinovic, Geschäftsführer AMA-Marketing. Doch "aggressive Schleuderpreise" seinen Angesichts der Qualität der heimischen Milchprodukte der falsche Weg, beklagt Petschar. Immerhin werden im Monat um durchschnittlich 36,5 Euro Molkereiprodukte eingekauft. Der größte Anteil entfällt auf Käse. Die beliebtesten Sorten sind Gouda und Emmentaler.

Quotenregelung

Bei langfristigen Prognosen sind die AMA-Manager zurückhaltend. Im März 2015 läuft die derzeit geltende Quotenregelung für die Milchzulieferung aus. Damit fällt die Beschränkung der Liefermenge für die Milchproduzenten. Petschar geht davon aus, dass dann um zehn bis 20 Prozent mehr Milch geliefert wird. Man müsse daher "mehr innovative Produkte auf den Exportmarkt bringen". Um den Absatz anzukurbeln, startet die AMA eine neue Milchkampagne zum Weltmilchtag am Freitag.