Wirtschaft

Zinsen für Sparer bleiben „grauslich“ tief

Harte Zeiten für Sparer: Die Zinsen auf ihren Sparbüchern liegen weit unter der Inflationsrate. Seit 2010 haben Österreichs Sparer dadurch – real gesehen, also unter Abzug der Teuerung – zehn Milliarden Euro verloren. Und es wird nicht besser. „Die Zeiten für Sparer bleiben grauslich“, sagt Erste Bank Österreich-Vorstand Peter Bosek.

Gerade einmal 0,5 Prozent bekommen Sparer für einjährig gebundenes Geld und höchstens 0,2 Prozent auf ihren täglich fälligen Konten. „Da wird die Suche nach alternativen Veranlagungen zur Herausforderung“, erklärt Bosek.

Die Erste Bank wolle den Sparkunden aber nicht Produkte verkaufen, die sie nicht verstehen oder Veranlagungsformen mit unrealistischen Renditen kreieren. „Wir glauben, dass das Know-how der Kunden über Wertpapiere verbessert gehört“, ist Bosek überzeugt.

Ernüchternd

Die Bank hat eine Umfrage über das Wertpapierwissen der Österreicher in Auftrag gegeben. Das Ergebnis sei „überraschend, um nicht zu sagen ernüchternd“, sagt Bosek. Fast jedem zweiten Österreicher falle zum Wort „Wertpapier“ nichts ein. Vergleichsweise bekannt sind in der heimischen Bevölkerung Aktien. Davon haben zumindest 48 Prozent der Befragten (von insgesamt 900 Teilnehmern) schon etwas gehört. Anleihen kennen nur ein Fünftel der Österreicher, Investmentfonds sind 18 Prozent ein Begriff.

Die Erste Bank setzt daher ihren Fokus auf Wissensvermittlung über Seminare, einer Videoserie im Internet und bietet auch Kleinkunden einen Depotcheck sowie eine gemanagte Vermögensverwaltung an. Ein gut diversifiziertes Depot , das aus Anleihen, Aktien, Rohstoffen in Euro, Dollar und Schweizer Franken besteht, habe seit der Lehman-Krise 2008 knapp 25 Prozent zugelegt. Fast jede Krise seit den 1970er-Jahre sei mit breit gestreuter Veranlagung binnen Fünf-Jahresfrist mit guten Erträgen zu überstehen gewesen.