Wirtschaft

Erlös aus 5G-Versteigerung dürfte mager ausfallen

Im Herbst 2018 findet die Versteigerung für die Frequenzen der nächsten Mobilfunk-Generation (5G) statt. Der Staat wird daraus aber nicht annähernd so hohe Einnahmen erzielen wie bei der 4G-(LTE)Auktion vor vier Jahren, die zwei Milliarden Euro einbrachte. "Eine Erlösmaximierung ist kein Vergabeziel", stellte Johannes Gungl, Geschäftsführer der Telekom-Regulierungsbehörde RTR klar. Die Frequenzen im 3,4- bis 3,8-Gigahertz-Bereich seien schlicht weniger wert als die LTE-Frequenzen.

Die RTR pocht auf eine Absicherung des Wettbewerbes sowie eine bestmögliche Versorgung der Bevölkerung. Um dies zu erreichen, könnten die Frequenzen auch regional statt bundesweit vergeben werden. Der KURIER berichtete. Lokale Breitband-Anbieter könnten dann leichter Versorgungslücken am Land schließen. Gungl verwies auf Irland, wo die 5G-Frequenzen regional vergeben wurden. Diese "Sub-Regionalisierung" stößt aber auf Ablehnung bei den Mobilfunkern, die von einem "Rückschritt" sprechen.

Bis zu 15 Bewerber

Nach welchen Kriterien die Vergabe stattfindet, will die RTR bis zum Frühjahr festlegen. Erst nach der Ausschreibung im zweiten Quartal wird feststehen, wie viele Bewerber es gibt. An den Konsultationen nahmen 15 Interessenten teil, darunter die Mobilfunkbetreiber und Branchenfremde wie Energieversorger. 2019 steht dann bereits die nächste Versteigerung ins Haus. Dann laufen die alten UMTS-Lizenzen aus und es werden Frequenzen aus dem terrestrischen Fernsehen frei.

Ein europaweit einheitlicher 5G-Standard wird für 2020 erwartet. Das 5G-Netz soll noch höhere Datenraten und Gerätedichte sowie kürzere Reaktionszeiten ermöglichen. Es gilt als Grundlage für Anwendungen im Bereich Industrie 4.0 oder autonomes Fahren.