Erfindungen: Asien hat die Nase vorn - Europa hinkt hinterher
Weltweit wurden 2018 wieder mehr Patente beantragt, und Asien ist dafür die treibende Kraft. 3,3 Mio. Patentanträge gab es, um 5,2 Prozent mehr als 2017. Fast die Hälfte (46,4 Prozent) wurde in China registriert, zwei Drittel in Asien. In Europa gingen nur noch elf Prozent der weltweiten Patentanträge ein, vor zehn Jahren waren es noch 18 Prozent.
Gerechnet auf die Wirtschaftsleistung gab es in Südkorea mit 8.561 Patenten pro 100 Mrd. Dollar (90 Mrd. Euro) BIP die meisten Anträge. Dahinter folgt schon China mit 6.183 vor Japan (5.101), Deutschland (1.924) und der Schweiz (1.831). Österreich liegt hier mit 1.052 Patenten auf Rang zwölf. Bezogen auf die Bevölkerung liegt Österreich mit 489 Patenten pro Million Einwohner auf Rang elf. Spitzenreiter Südkorea kommt auf 3.148 Patente.
Weniger schmeichelhaft ist für Österreich, dass lediglich 9,4 Prozent der Anträge von Frauen kommen – das ist der letzte Platz unter den 20 patentintensivsten Staaten. China nimmt auch hier mit 29 Prozent Frauenanteil den Spitzenrang ein vor Korea (27 Prozent) und Spanien (24,4 Prozent).
In Summe waren 2018 weltweit 14 Millionen Patente in Kraft um 6,7 mehr als im Jahr davor. In den USA waren rund 3,1 Millionen Patente in Kraft, gefolgt von China (2,4 Millionen) und Japan (2,1 Millionen).
Abgesehen davon gab es im Vorjahr weltweit geschätzt 10,9 Millionen neue Marken, davon 7,4 Millionen in China. Beim Amt für geistiges Eigentum der Europäischen Union (EUIPO) wurden lediglich 392.925 Marken angemeldet. 2018 waren schätzungsweise 49,3 Millionen Markeneintragungen aktiv, davon 19,6 Millionen in China, 2,4 Millionen in den USA und 1,9 Millionen in Indien.
Auch bei angemeldeten Pflanzensorten hat China inzwischen die Nase vorn. 5.760 Sortenanmeldungen, mehr als ein Viertel der weltweiten Anmeldungen, entfallen auf China. An zweiter Stelle liegt das Sortenamt der Europäischen Union (CPVO) mit 3.554 Anmeldungen.
Weltweit waren 2018 rund 65.900 geografische Angaben in Kraft, davon gut die Hälfte für Wein und Spirituosen. 15.566 geografische Angaben hatte Spitzenreiter Deutschland. In China waren es 7.247. EU-weit gültig sind 4.968 geografische Angaben, in den einzelnen Mitgliedsländern aber teils deutlich mehr. In Österreich etwa 5.157.