Wirtschaft

Emirates darf in Wien nicht mit A 380 landen

Die erfolgreiche Golf-Airline Emirates fühlt sich in Österreich von der Luftfahrtbehörde im Verkehrsministerium behindert und schikaniert. „Österreich ist ein wichtiger Markt für Emirates. Wie hier mit uns umgegangen wird, ist reine Willkür“, kritisiert Martin Gross, Emirates-Chef für Österreich, den jüngsten Bescheid. Darin werden drei Ansuchen der Airline, die von den Passagieren wegen ihrer Qualität hoch geschätzt und von Lufthansa samt Tochter AUA seit Jahren zum Erzrivalen erklärt wird, mit teils skurrilen Argumenten abgelehnt. Nach dem Motto: nur ja keinen Wettbewerb.

So darf Emirates nicht mit dem Airbus A380 in Wien landen. Die Überflieger aus der Wüste sind mit derzeit 31 Maschinen der größte Operator des Riesenvogels. Mit dem Abschluss der Pistensanierung könnte der A380 ab Mitte Mai im Linienbetrieb in Wien landen. Der Flughafen würde freudig den roten Teppich ausrollen, doch die Flugsicherung Austro Control lehnte wegen „Erwägungen zur Vermeidung von Überkapazitäten“ ab.

„Der A380 darf in jedem Land Europas landen und jeder Airport freut sich darüber, nur in Österreich sagt die Behörde Nein“, bedauert Andrew Parker, Senior Vice President für Public und International Affairs bei Emirates. Man werde den A380 zwar nicht schon demnächst nach Wien einsetzen, „aber wir wollen diese Möglichkeit für die Zukunft haben“.

Ein zusätzlicher 14. Emirates-Flug pro Woche nach Dubai für den Sommerflugplan wurde ebenfalls abgelehnt. Obwohl die AUA zwei Flüge gestrichen hat, weil sie über den Sommer die Langstreckenflugzeuge mit neuen Sesseln aufrüstet. „Das entspricht einer Kapazitätsreduktion von 29 Prozent mitten in der Hauptsaison, und Emirates bekommt trotzdem nicht einen Flug zusätzlich“, empört sich Gross.

Australien

Drittes Thema ist die Kooperation zwischen Emirates und der australischen Qan-tas. Das Code-Sharing zwischen den beiden Airlines wurde zwar in 33 europäischen Destinationen zugelassen, nicht aber in Österreich. Flüge zwischen Wien, Dubai und Australien können daher nicht unter einer gemeinsamen Flugnummer geführt werden. Diese ist jedoch für den Verkauf wichtig, um die Verbindung in den Reservierungssystemen darzustellen.

Weshalb Österreich bei der demnächst startenden weltweiten Marketing-Kampagne von Emirates und Qantas als Destination nicht mit an Bord ist. Sehr zum Bedauern der heimischen Tourismuswirtschaft. Das Gäste-Aufkommen aus Australien ist stark steigend, im Vorjahr erhöhte sich die Zahl der Nächtigungen um mehr als zehn Prozent auf 335.000. Weder AUA noch Lufthansa fliegen Australien derzeit direkt an.