Wirtschaft

Eine kleine Wein-Welt, in der jeder jeden kennt

Die österreichischen Weinwirtschaft hat weniger billigen Fasswein und mehr Qualitätswein in Flaschen exportiert. Von 2008 bis 2012 stieg der Durchschnittspreis für einen Liter von 1,88 auf 2,79 Euro. Der Rechnungshof sieht darin einen Beleg für die "Wirksamkeit der Maßnahmen".

Trotzdem gibt es eine lange Mängelliste. Die Weinwirtschaft ist laut RH-Bericht ein "vergleichsweise überschaubarer Sektor, in dem die handelnden Personen einander vielfach kannten und mitunter personelle Verflechtungen auf Funktionärsebene bestanden". Dazu kommen "eine Vielzahl an Interessen und deren Vertreter". Gemeint sind Politiker, Kammern sowie sonstige Berufsvertretungen und Branchenvertreter. Sie alle "nahmen auf Bundes- und Landesebene ihre jeweiligen Interessen wahr".

Der Bund wird vom Rechnungshof aufgefordert, die Vergabe von Fördermittel für die Österreich Weinmarketing (ÖWM) an Zielvorgaben zu knüpfen. Generell verlangen die Prüfer eine Evaluierung der verschiedenen Aktionen der ÖWM. Allerdings "standen die Beiträge des Bundes an die ÖWM zum Teil erst im darauffolgenden Budgetjahr zur Verfügung". Das hat "die Liquiditätssteuerung des Unternehmens nachteilig beeinflusst".

Die Kosten für die Festlegung der Marketingbeiträge der Weinbauern betrugen im Durchschnitt zehn Prozent des Beitragsaufkommens. Ursache dafür waren laut RH-Bericht "unterschiedliche Berechnungen der Weingartenflächen" sowie "komplexe Anrechnungsbestimmungen". 2013 wurde ein neuer Modus beschlossen.