Wirtschaft

Ein Jahr DSGVO: Was es den Firmen gebracht hat

Gut gegangen, wenig geschehen. So lässt sich eine akteulle Unternehmens-Umfrage des Kreditschutzverbandes KSV1870 (Austrian Business Check) zur Umsetzung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zusammenfassen. Immerhin knapp zwei Drittel der Befragten (62 %) gabe an, dass die neue Verordnung die wirtschaftliche Entwicklung der Firmen nicht gebremst hat. Nur fünf Prozent der Betriebe beklagen einen negativen Einfluss. Weitere 30 Prozent sehen es nicht ganz so dramatisch, geben aber zu, dass die DSGVO zumindest ein kleiner Bremsklotz für die Finanzen ist. Am häufigsten im Handel.

Kaum sicherer

Laut Austrian Business Check hat sich am Sicherheitsempfinden in den Firmen wenig geändert. Jedes zweite Unternehmen gab an, dass die DSGVO nichts am bestehenden Sicherheitsniveau verändert hat. Im Gegensatz dazu nehmen gerade einmal 14 Prozent Verbesserungen „auf ganzer Linie“ wahr. Für sie hat die neue EU-Verordnung sehr wohl zu einer gravierenden Sensibilisierung im Umgang mit Daten geführt. Ein Drittel der Betriebe nimmt zumindest Veränderungen in einzelnen Bereichen wahr.

 „Der allgemeine Aufruhr im vergangenen Jahr hat in den Firmen zu keiner erhöhten Sorgfalt im Umgang mit Daten geführt",  analysiert Gerhard Wagner, Geschäftsführer der KSV1870 Information GmbH. Ein Grund dafür könnte sein, dass die angedrohten hohen Strafen bisher nicht exekutiert werden. In der Regel wird nur verwarnt.

Verzeichnisse fehlen

Von den Maßnahmen, die bisher am häufigsten umgesetzt wurden,  nennen die Firmen Daten- und IT-Sicherheitsmaßnahmen (52 %), die eingeführt oder angepasst wurden. Knapp dahinter folgen „Zustimmungserklärungen zur Datenverarbeitung sind eingeholt“ mit 51 Prozent und  die Ernennung eines Datenschutzbeauftragter (50 %). Gehörigen Aufholbedarf ortet Wagner beim geforderten "Verzeichnis der Verarbeitungen". Interessant: 10 Prozent der Betriebe haben bis jetzt noch keine einzige Maßnahme gesetzt – in Tirol sind es sogar 31 Prozent. „Im Vergleich zum Vorjahr haben die Unternehmen zwar einiges weitergebracht, trotzdem passiert das insgesamt zu langsam", fasst Wagner zusammen.