Wirtschaft

Hohe Neuflächenproduktion dürfte Wiener Büromarkt beleben

In Wien dürften im heurigen Jahr so viele neue Bürogebäude errichtet werden wie noch nie. Der Immo-Consulter EHL rechnet für 2018 bei der Neuflächenproduktion mit einem Rekordwert von 280.000 Quadratmetern, nach 150.000 m2 im Vorjahr. Das dürfte den Wiener Büromarkt im zweiten Halbjahr weiter beleben, hießt es in der am Mittwoch veröffentlichten Studie.

Zu dem Anstieg bei den Neuflächen tragen laut EHL vor allem die Projekte " Austria Campus" (160.000 m2) in der Region Lassallestraße/Messe/Prater und "THE ICON VIENNA" (74.200 m2) am Hauptbahnhof bei. Daneben erwartet der Immobiliendienstleister im zweiten Halbjahr 2018 die Fertigstellung mehrerer kleinerer Projekte mit einem Volumen von insgesamt 44.500 m2.

Das dadurch entstehende Angebot sorge dafür, dass sich die Mietabschlüsse wie bereits im ersten Halbjahr auch in der zweiten Jahreshälfte vermehrt auf moderne Büroobjekte konzentrieren werden. In Folge rechnet EHL damit, dass die Durchschnittsmiete bis zum Jahresende auf rund 14,50 Euro pro Quadratmetern steigen wird. Aktuell liege diese bei 14,40 Euro je Quadratmeter.

Vermietung älterer Objekte schwieriger

Dagegen bleibe das Umfeld für die Vermietung älterer Bestandsobjekte und Immobilien in weniger guter Lage herausfordernd. Die Mieten bewegen sich EHL zufolge in diesem Segment derzeit zwischen 9,00 und 12,00 Euro pro Quadratmeter.

Das vermehrte Angebot an "kurzfristig beziehbaren und hochwertigen Erstbezugsflächen" kurbelt voraussichtlich auch die Vermietungsleistung in diesem Jahr an, schreibt EHL. "Aufgrund der aktuell positiven Konjunkturdaten, der Vermietungsleistung im 1. Halbjahr von ca. 122.000 m2 und der gut gefüllten Pipeline für das 2. Halbjahr, erwarten wir heuer gegenüber 2017 einen Anstieg der Gesamtvermietungsleistung," sagte Stefan Wernhart, Leiter der Büroabteilung von EHL, laut Aussendung. Konkret wird für 2018 eine Vermietungsleistung von 210.000 Quadratmetern prognostiziert, nach 185.000 Quadratmetern im Jahr 2017.

Belebt werde der Wiener Büromarkt aber nicht nur von dem hohen Fertigstellungsvolumen, sondern auch von der anhaltend starken Nachfrage im Bereich "Co-Working" und "Serviced Offices". "Wien folgt damit einem internationalen Trend, den wir aus anderen europäischen Städten wie z.B. Berlin schon während der letzten Jahre beobachten konnten," so Wernhart.