dm: Bio und Kosmetik lassen Kassen klingeln
Von Simone Hoepke
Bio ist vor allem eines: Ein lukratives Geschäft, um das Handelsketten in gesättigten Märkten verbissen kämpfen. Im April hat die Drogeriemarktkette dm die Hausmarke dmBio in den Markt gepresst und damit seinen jahrzehntelangen exklusiven Bio-Lebensmittel-Lieferanten Alnatura vor den Kopf gestoßen. Alnatura holte zum Gegenschlag aus: Seit Juli verkauft das deutsche Unternehmen (689 Millionen Euro Jahresumsatz) seine Produkte auch bei den dm-Mitbewerbern Billa und Merkur.
Offiziell ist dm-Geschäftsführer Harald Bauer gelassen. Der Bio-Umsatz bei dm würde weiter steigen, gerade dank dmBio. „Bis Jahresende stocken wir die Zahl der dmBio-Artikel auf 200 auf“, kündigt er am Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz an. Gestartet wurde mit 50 Artikeln.
Für dm ist das Geschäftsjahr (per 30. 9.)unterm Strich gut gelaufen. Die Kette setzte in Österreich erstmals mehr als 800 Millionen Euro um – ein Plus von sechs Prozent. Mengenmäßig fiel der Zuwachs noch um zwei Prozentpunkte höher aus. Anders formuliert: Die Preise sind unterm Strich gesunken. „Im Februar haben wir rund 3700 Artikel dauerhaft preisgesenkt“, sagt Bauer. Damit sollen – in einem insgesamt stagnierenden Markt – zusätzliche Stammkunden gewonnen werden. Rund zwölf Prozent des Umsatzes kommen mittlerweile aus dem Dienstleistungsgeschäft – also von den Friseur- und Kosmetikstudios, dem Snack-Geschäft, aber auch aus der Fotoausarbeitung, die dank der Fotobücher wieder an Bedeutung gewinnt.
Drogeriemarktkaiser
dm Österreich ist Teil der deutschen dm-Gruppe. Wie der größte deutsche Drogeriemarkt am Donnerstag mitteilte, ist der Umsatz im Vorjahr um neun Prozent auf neun Milliarden Euro gestiegen. dm beschäftigt 55.000 Menschen in zwölf europäischen Ländern. In Österreich sind 6300 Mitarbeiter in knapp 400 Filialen beschäftigt.
http://www.dm-drogeriemarkt.at