Wirtschaft

Die Welt geht nicht unter

Wäre die Schuldenkrise nicht so ein ernstes Thema, könnte man sich über den Schlagabtausch zwischen Amis und Europäern - wer jetzt mehr hin ist als der andere - köstlich amüsieren. Witzig auch, dass ausgerechnet immer Finanzministerin Maria Fekter ausrückt, um nach einer EU-Schelte von US-Präsident Barack Obama oder seinem Finanzminister Tim Geithner zurückzubellen. Fekter gegen den bösen Onkel aus Amerika? Ob das den politikmüden Wähler aufweckt? Ein globaler Schulterschluss schaut anders aus.
Beim eigentlichen Thema droht selbst dem geduldigsten Beobachter bald ein Nervenzusammenbruch. Jetzt wird endlich der größere Euro-Rettungsschirm beschlossen, nur um längst zu wissen, dass auch der schon wieder viel zu klein ist. Aber kein Mensch kann sagen, wie viele Milliarden wirklich gebraucht werden, wenn es Ländern wie Italien oder Spanien und mit ihnen etlichen Banken an den Kragen geht. 1000 Milliarden? 2000 Milliarden? Oder darf's ein bisserl mehr sein?

Irgendwann wird sich die Erkenntnis durchsetzen, dass die vorübergehende Zahlungsunfähigkeit eines Landes oder die Pleite einer Bank wirklich schlimm, aber kein Weltuntergang ist. Aber das kann dauern.