Wirtschaft

Deutsche lieben Käse aus Österreich

Was sie im Urlaub genießen, wollen sie zu Hause nicht missen: Die Deutschen greifen immer häufiger zu Käse, Wurst, Schinken und Speck aus Österreich. Die Ausfuhrzahlen klettern von Rekord zu Rekord. Fast jedes Geschäft führe mittlerweile Käse aus Österreich in seinem Sortiment, frohlockt man bei der Agrarmarkt Austria Marketing (AMA). Auch der Rindfleisch-Export wächst seit dem „Gammelfleisch-Skandal“ kontinuierlich.

"Europa hat wieder Hunger auf österreichische Lebensmittel."


Weil ein Drittel aller agrarischen Ausfuhren – beim Käse sogar die Hälfte – nach Deutschland geht, wirkt sich dies positiv auf die Exportbilanz aus. Im ersten Halbjahr stiegen die Agrar- und Lebensmittelexporte gegenüber dem Vorjahr wertmäßig um 4,5 Prozent auf 4,69 Milliarden Euro. Das Exportplus erklärt sich zum Teil auch durch die gestiegenen Preise. Mengenmäßig gab es ein Minus von 3,4 Prozent auf 4,15 Millionen Tonnen. Der größte Ausfuhr-Anteil entfiel auf Energy Drinks, Limonaden und Eistees (–13 Prozent), gefolgt von Backwaren (+9 Prozent) sowie Käse und Topfen (+10,1 Prozent). Deutlich mehr Ausfuhren gab es einem Minus im Vorjahr wieder nach Italien und Ungarn. Katharina Koßdorff vom Fachverband der Lebensmittelindustrie zeigt sich für das Gesamtjahr optimistisch: „Europa hat wieder Hunger auf österreichische Lebensmittel.“

Preisschub

Keine Entwarnung gibt Koßdorff in puncto Preisrallye. Die Lebensmittelpreise in Österreich stiegen zuletzt weit stärker als die allgemeine Teuerung. Wegen höherer Rohstoff- und Transportpreise werde der Konsument auch in den nächsten Monaten ‚ mit „moderaten Preisanpassungen“ rechnen müssen. Unzufrieden sind die Hersteller mit dem wachsenden Eigenmarken-Anteil im heimischen Lebensmittelhandel. „Früher gab es sie nur bei Diskontware, jetzt schon in allen Preissegmenten“, klagt Koßdorff.