Deutliche Senkung: Inflation laut Schnellschätzung auf 6,1 Prozent gefallen
Die Jahresinflation (VPI) dürfte im September auf 6,1 Prozent gefallen sein, nach 7,4 Prozent im August. Das geht aus der am Freitag veröffentlichten Schnellschätzung der Statistik Austria hervor. Das sei die geringste Teuerung seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022. Im Vergleich zum Vormonat August sind die Preise demnach um 0,5 Prozent höher. Der Rückgang gehe vor allem auf die Haushaltsenergiepreise zurück, die nun inflationsdämpfend wirkten.
➤ Mehr lesen: Schnellschätzung: Teuerung dürfte im September nachgelassen haben
Auch bei Lebensmitteln habe "der Preisdruck weiter nachgelassen", so Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas laut Aussendung. Der für Vergleiche mit anderen EU-Ländern wichtige harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) fiel laut Schnellschätzung auf 5,8 Prozent. Nach diesem Index legten die Preise im Vergleich zum Vormonat um 0,9 Prozent zu.
Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) schreibt in einer Stellungnahme, der Rückgang der Inflation "stimmt uns optimistisch. Der positive Trend setzt sich fort und ich bin zuversichtlich, dass sich die Teuerung in den nächsten Monaten weiter entspannen wird".
Energiepreise
Die Kernrate für die Eurozone, in der die schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise sowie Alkohol und Tabak ausgeklammert sind, sank im September auf 4,5 Prozent nach einem August-Wert von 5,3 Prozent. Dieser Wert gilt als wichtiger Indikator für Inflationstrends.
Auch die Energiepreise sanken weiter, und zwar um 4,7 Prozent gegenüber 3,3 Prozent im August. Bei Lebensmitteln, Alkohol und Tabak ging die Teuerung auf 8,8 Prozent weiter leicht zurück, nach 9,7 Prozent im August. Die Preise für Industriegüter ohne Energie nahmen um 4,2 Prozent zu. Im August war der Anstieg bei 4,7 Prozent gelegen. Dienstleistungen verteuerten sich um 4,7 Prozent, nach 5,5 Prozent im Juli.
Damit liegt die Inflation immer noch deutlich über dem Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2,0 Prozent. Inzwischen hat die EZB im Kampf gegen die Teuerung die Zinsen bereits zehn Mal in Folge angehoben - zuletzt Mitte September um einen viertel Prozentpunkt. Der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz liegt damit mittlerweile bei 4,00 Prozent. Laut EZB-Präsidentin Christine Lagarde will die Zentralbank die Zinsen so lange wie nötig hoch halten, um die Inflation zurückzudrängen. Volkswirten zufolge haben die Währungshüter aber nun fürs Erste den Zinsgipfel erreicht.