Wirtschaft

Das Schwein – bald zu hundert Prozent aus Österreich

So manches Schwein wird aus dem Ausland importiert, in Österreich geschlachtet und als Schweinefleisch aus Österreich verkauft. Damit ist ab April 2015 Schluss. Die neuen EU-Regeln für die Deklaration von frischem Schweine-, Geflügel-, Schaf- und Ziegenfleisch verbessern die Information für die Konsumenten. Künftig sind für frisches, gekühltes oder gefrorenes Fleisch die Bezeichnungen "aufgezogen in" und "geschlachtet in" vorgeschrieben. Nur mehr, wenn das Tier in einem Land auch geboren, gemästet und geschlachtet worden ist, darf dies als Ursprungsland angegeben werden. Bei Rindfleisch gelten schon länger strengere Regeln für die Herkunftsbezeichnung.

Bei Milch, Milchprodukten sowie Fleischprodukten ist nach wie vor alles möglich. Es ist auch weiterhin erlaubt, Fleisch aus dem Ausland in Österreich zu Wurst aus Österreich zu verarbeiten oder Milch zu importieren und damit Käse aus Österreich zu erzeugen. Deshalb wurde das AMA-Gütesiegel für Lebensmittel geschaffen, die zu hundert Prozent aus Österreich stammen. Anders als in der Schweiz gibt es für die Gastronomie in der EU keine Deklarationspflicht. In der Schweiz müssen die Wirte auf der Speisekarte angeben, woher das Fleisch auf dem Teller kommt.

Landwirtschaftkammer-Präsident Hermann Schultes drängt auf eine Ausweitung und Verschärfung der Kennzeichnungspflicht. "Das bringt mehr Klarheit für die Konsumenten". In der EU gibt es dazu sehr unterschiedliche Standpunkte.

Die Bauern ärgert vor allem, dass Lebensmittel auf den Markt kommen, die laut Verpackung direkt vom Bauernhof oder von der Alm kommen. Doch das ist lediglich ein Marketing-Gag.