Wirtschaft

Coronavirus lässt Spritpreise kräftig fallen

Der Preissturz kam überraschend: Mitte Jänner, als die Ausbreitung des Coronavirus in China bekannt wurde, setzte der Ölpreis zum Tiefflug an. Seither ist er mehr als 20 Prozent gefallen. Denn die Nachfrage aus China hat sich deutlich abgeschwächt. Und das in einem Ölmarkt, der ohnehin schon gut versorgt war.

Der Preisrückgang mag die Ölmultis erschrecken, für die Autofahrer ist er eine gute Nachricht. Just zur Winterreisezeit sind damit nämlich auch die Spritpreise kräftig unter Druck gekommen. Der Liter Diesel kostet nur noch knapp mehr als einen Euro, Superbezin liegt bei den günstigsten Tankstellen bei 1,11 bis 1,12 Euro pro Liter.

Im durchschnitt kostete Diesel am Freitag laut ÖAMTC-Erhebung 1,166 euro je Liter, Benzin 1,194 euro.

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Es könnte noch billiger werden

Der Preisrückgang bei den Treibstoffen dürfte noch nicht zu Ende sein. Denn zusätzlich zum chinesischen Nachfrage-Ausfall kommt eine weltweite konjunkturelle Abkühlung. Der Bedarf an Öl wird also nicht so hoch ausfallen wie es sich die Förderländer erwartet haben. Die Mitglieder der Organisation Erdöl produzierender Länder (OPEC) tagen seit zwei Tagen in Wien, um mögliche Produktionskürzungen im Ölkartell durchzusetzen.

Auch das Nicht-Mitglied Russland sitzt als wichtiger Öllieferant mit am Tisch. Doch eine Einigung auf Kürzungen ist schwierig. Russland scheint wenig Freude damit zu haben. Und das einzige OPEC-Mitglied, das sich eine Reduktion seiner Ölfördermenge leisten könnte, ist Saudi Arabien. Das Land will aber die Produktionsbeschränkung nicht allein schultern. Bleibt das so, wird nicht nur der Ölpreis, sondern auch der Spritpreis weiter sinken.