Wirtschaft

conwert-Großaktionär trickst Miteigentümer aus

Aggressiver erster Auftritt des neuen conwert-Großaktionärs, Teddy Sagi, bei der Hauptversammlung am Freitag in Wien. Obwohl seine zypriotische Firma Mountain Peak knapp weniger als 25 Prozent an conwert hält, hat Sagi gleich zwei eigene Kandidaten ins Kontrollgremium gehievt. Gelungen ist ihm das durch einen Trick: Kurz vor der Abstimmung über die neuen Aufsichtsräte hat er erfolgreich über eine Satzungsänderung abstimmen lassen und damit die Zahl der Aufsichtsräte von fünf auf vier reduzieren lassen. Erich Kandler, vom conwert-Miteigentümer Klaus Umek für den Aufsichtsrat vorgeschlagen, hatte damit keine Chance.

Umek, der über die Investmentfirma Petrus Advisers gut sechs Prozent an conwert hält, hat umgehend eine Anfechtung der Beschlüsse der Hauptversammlung angekündigt. Seiner Ansicht nach widerspricht Sagis Vorgehen dem Aktienrecht. Wirtschaftsprüfer Kandler hatte schon im Vorfeld der Versammlung vor der Gefahr, dass conwert durch den neuen Großaktionär beherrscht werde, ohne dass dieser ein Übernahmeangebot lege, gewarnt. Sagi besetzt mit Ben Lehricke auch den conwert-Vorstand.

Der von Sagi eingebrachte Antrag zur Einschränkung von Geschäften mit Aktionären wurde mit der erforderlichen Dreiviertelmehrheit angenommen. Der Antrag von Petrus Advisers zur Rotation der Immobilienbewerter wurde hingegen mehrheitlich abgelehnt.