Wirtschaft

China will noch mehr Seltene Erden horten

Es geht um einen Schlüsselrohstoff für Handys, Computer, Batterien und Flachbildschirme: China will seine Reserven für "Seltene Erden" aufstocken und verschärft damit das knappe Angebot für die unter diesem Begriff zusammengefassten 17 chemischen Elemente. 18.000 Tonnen Seltene Erden sollen vom größten chinesischen Produzenten aufgekauft und eingelagert werden, berichten Medien. Peking soll bereits mit dem Horten begonnen haben.

Dabei geht es um viel Geld und Macht. Mit der Förderung von 100.000 Tonnen jährlich – mehr als 90 Prozent dieser Bodenschätze – hat China derzeit fast ein weltweites Monopol auf diese metallischen Grundstoffe. Aber es hat nur knapp ein Drittel der weltweiten Vorkommen.

Japan und Vietnam wollen jetzt die chinesische Dominanz brechen und nächstes Jahr gemeinsam mit der Produktion starten. Die Japaner wollen bei Forschung, Abbau und Verarbeitung der Seltenen Erden rund um das Dong-Pao-Projekt im Norden Vietnams mitmischen. Geht alles nach Plan, sollen im kommenden Jahr bereits 3000 Tonnen und 2014 schon mehr als doppelt so viel – 7000 Tonnen – produziert werden.

Die Chinesen stehen seit einiger Zeit beim Abbau und Export der begehrten Rohstoffe auf der Bremse. Offizielles Argument: Der Schutz der Umwelt. In der EU, den USA und Japan sorgt das für Verstimmung. Die Chinesen würden ihre Macht aufgrund des Quasi-Monopols ausnutzen. Daher haben sich die Länder an die Welthandelsorganisation (WTO) gewandt und die Einrichtung eines Schiedsgerichts beantragt. Dieses soll entscheiden, ob die Exportbeschränkungen rechtens sind. Am Mittwoch hatte China die Exportquoten allerdings leicht erhöht.

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