Wirtschaft

Wachstum von BMW schwächt sich ab

Mehrere Herausforderungen gilt es für BMW zu meistern: Fünf bis acht Jahre könnte die Lösung der Krise in Europa noch dauern, glaubt man in München. Dazu bremst sich das starke Wachstum in China ein. Nur noch hohe einstellige Zuwachsraten werden erwartet, statt einem Plus um 40 Prozent wie 2012.

Und dazu kommt das Megathema Elektromobilität, das massiv Ressourcen bindet. Den Skeptikern sagt BMW-Chef Norbert Reithofer: „Elektroantriebe werden nicht in fünf Jahren den Verbrennungsmotor ablösen. Auch das Auto hat 25 Jahre gebraucht, um das Pferd endgültig zu verdrängen.“

Den Start macht Ende 2013 der BMWi3, ein reines Elektrofahrzeug. Die Nervosität ob des Markterfolges ist groß, ab 2017/18 müssten sich die Autos auch ohne der erhofften staatlichen Unterstützungen rechnen. Das konventionelle Autogeschäft läuft dafür sehr gut. Die Planungen für ein neues Werk in Brasilien sind fertig, auch in Russland will BMW eine neue Produktion aufziehen sowie die Kapazitäten in den USA und China erweitern. Die Investitionen legten um 42 Prozent auf 5,24 Mrd. Euro zu.

Marktanteil

Auch 2012 konnte BMW den Marktanteil ausbauen. Die zwei Mio. Fahrzeuge, die Erzrivale Audi für 2020 anpeilt, will BMW schon 2016 ausliefern. Im Vorjahr wurden 1,845 Mio. Autos der BMW-Group, davon schon 300.000 Minis, verkauft. Allein heuer sollen elf neue Modelle kommen. „Daher bin ich speziell für das zweite Halbjahr optimistisch“, so BMW-Sprecher Michael Ebner.

Auf dem EU-Automarkt geht es jedoch weiter bergab. Die Zahl der verkauften Autos aller Hersteller fiel laut Branchenverband ACEA im Februar um 10,5 Prozent auf 795.482. So wenig Fahrzeuge wurden in dem Monat noch nie verkauft.

Die Zahlen von BMW können sich für 2012 hingegen sehen lassen: Der Rekordgewinn von 5,1 Mrd. Euro (plus 4,4 Prozent) lässt die Dividende auf den Rekord von 2,50 Euro je Aktie steigen. Das beschert den drei Großaktionären Johanna und Stefan Quandt sowie Susanne Klatten 703 Mio. Euro.