"Bio" muss nun wirklich 100 Prozent biologisch sein
Wo das AMA-Biozeichen drauf ist, müssen nunmehr zu 100 Prozent biologisch erzeugte Zutaten drin sein. Zudem wurde das Gütesiegel um Produktionsstandards erweitert, die strenger als die herkömmlichen Regeln sind. Damit solle die Qualität heimischer Bio-Lebensmittel verbessert und gesichert werden, sagte Michael Blass, Geschäftsführer der AMA Marketing, bei der Präsentation in Wien.
"Wie überall gibt es auch Ausreißer"
Besondere Vorgaben gibt es auch für die chemischen, mikrobiologischen und sensorischen Eigenschaften. Beispielsweise ist eine Rindfleischreifung von mindestens neun Tagen bei Edelteilen vorgeschrieben. Bei Milchprodukten werden die jeweils höchste Qualitätsstufe laut dem Österreichischen Lebensmittelbuch sowie die erste Güteklasse nach dem AMA-Gütebewertungsschema gefordert. Die Angaben würden regelmäßig überprüft.
Zusatzstoffe: EU erlaubt, AMA verbietet
Einschränkungen gibt es für Zusatzstoffe: Rund ein Viertel der Substanzen, die die EU-Bio-Verordnung erlaubt, ist beim AMA-Siegel verboten. Für Verpackungen darf kein chlorhaltiges Material verwendet werden, wenn es mit Essbarem in Kontakt kommen könnte.
Die Rohstoffe müssen beim rot-weißen Bio-Siegel unverändert heimischen Ursprungs sein, inklusive Be- und Verarbeitung in Österreich. Das schwarz-weiße Bio-Siegel kennzeichnet Produkte, die unabhängig vom Ort der Herstellung die Kriterien erfüllen.
Eier, Erdäpfel, Milch gefragt
Der Bio-Marktanteil hat im Jahr 2013 um ein mengenmäßiges Plus von 1,8 Prozent zugelegt, wertmäßig waren es sechs Prozent. Über alle Frischewaren, exklusive Brot, seien es rund sieben Prozent gewesen, hieß es bei der Pressekonferenz.
Den größten Bio-Anteil verzeichnen Eier (16 Prozent), Erdäpfel (13 Prozent) und Milchprodukte (zehn Prozent). In dieser Größenordnung liegen auch Obst und Gemüse. Fleisch, Geflügel und Wurst schneiden mit zwei bis drei Prozent nur unterdurchschnittlich ab.