Wirtschaft

Bernd Marin fordert attraktivere Pensionskassen

Nur gut ein Fünftel der österreichischen Arbeitnehmer ist über eine Pensionskasse zusätzlich zur staatlichen Altersrente abgesichert. In Deutschland sind es dagegen zwei Drittel der Beschäftigten, in Schweden gar 90 Prozent.

"Wir müssen die Pensionskassen attraktiver machen. Sonst droht ein Zwei-Klassen-System bei den Pensionen", sagte Pensionsexperte Bernd Marin anlässlich der Enquete im Parlament, die von den Pensionskassen veranstaltet wurde. Denn derzeit würden vor allem jene Arbeitnehmer, die bei großen Unternehmen arbeiten, in den Genuss von Zusatzpensionen durch Pensionskassen kommen. "Wer dieses Glück nicht hat, bekommt weniger Pension."

Um die betriebliche Altersvorsorge über Pensionskassen weiter auszubauen, fordert Marin, dass Arbeitnehmer steuerfrei Eigenbeiträge ohne Obergrenze einzahlen können. Dass Arbeitnehmer derzeit kein Recht auf Entgeltumwandlung hätten, mache Pensionskassen wenig attraktiv, meint Marin. Derzeit ist dies mit nur 300 Euro im Jahr begrenzt. Zudem sollten die Veranlagungsvorschriften gelockert werden. Und eine Altersvorsorge über Pensionskassen sollte in alle Kollektivverträge aufgenommen werden. Die zweite Schraube, an der Österreich drehen müsse, sei das Pensionsantrittsalter. In einem ersten Schritt müsste das Frauen-Pensionsalter an jenes der Männer angeglichen werden. In einem zweiten müsste dann das Antrittsalter generell angehoben werden.

Motivationsbrief

Die Pensionsversicherungsanstalt hat laut Ö1-Morgenjournal 200.000 Schreiben an jene Personen verschickt, die fünf Jahre vor der Frühpensions-Möglichkeit stehen. Sie werden darin auf die Verluste durch Frühpension aufmerksam gemacht. Der Brief soll zu längerem Arbeiten veranlassen.