Wirtschaft

Bei Apple gefeiert, bei Modekette gefeuert

From hero to zero - diese englische Redewendung könnte Ron Johnson womöglich durch den Kopf geistern: Bei Apple baute er einst mit viel Erfolg die stylischen Ladengeschäfte auf; bei der großen US-Bekleidungskette J.C. Penney hingegen scheiterte "Mr. Genius Bar". Nach eineinhalb Jahren an der Firmenspitze ist dort für ihn Schluss. Sein Erbe sind eingebrochene Verkäufe und horrende Verluste.

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J.C. Penney teilte am späten Montag mit, dass ausgerechnet Myron Ullman nun die Konzernführung übernimmt. Er hatte das Unternehmen vor Johnson gelenkt. "J.C. Penney hat eine schwere Zeit hinter sich", erklärte Ullmann. Man könne jedoch auf der Tradition der Firma aufbauen und wieder erfolgreich werden.

Auf und ab an der Börse

Die Anleger sahen das offenbar ganz anders: Zwar schoss die Aktie um 10 Prozent nach oben, als erste US-Medien über Johnsons Abgang berichteten. Doch die Euphorie verflog gleich wieder, als Ullmans Ernennung bekannt wurde. Nachbörslich lag das Papier schließlich 6 Prozent im Minus.

Stammkunden verkrauelt

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J.C. Penney hatte Johnson 2011 von Apple abgeworben. Er sollte das angestaubte Image des mehr als 100 Jahren Handelskonzerns aufmöbeln. Doch seine Radikalkur vergraulte die Stammkunden: Johnson strich die beliebten Verkaufsaktionen und Rabattcoupons. Daraufhin fiel der Jahresumsatz um ein Viertel auf 13,0 Milliarden Dollar und der Verlust uferte auf 1 Milliarde Dollar aus.