Bawag plant neue Filialen und sucht nach Zukäufen
Von Irmgard Kischko
Kunden der Bawag können in immer weniger Post-Filialen ihre Geldgeschäfte abwickeln. Die Bank zieht sich schrittweise aus den rund 450 gemeinsam mit der Post betriebenen Standorten zurück. Ende 2019, wenn die Trennung dann vollständig über die Bühne gegangen ist, bleiben der Bawag 75 eigene Filialen.
Zu wenige, wie Bawag-Chef Anas Abuzaakouk befindet. Die Bank baut daher 25 eigene Filialen neu auf. Die erste davon soll im Oktober in Mödling eröffnen. In Summe will die Bank künftig rund 100 Standorte in Österreich betreiben. Alle werden neu gestaltet und modernisiert.
Das Schaltergeschäft sei allerdings rückläufig, heißt es im Halbjahresbericht der Bawag. Die Anzahl der Transaktionen am Schalter sei im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2017 um 19 Prozent gesunken. Nur noch zehn Prozent der Bankgeschäfte würde persönlich in der Filiale abgewickelt. Sogar bei Konsumkrediten übernehme Online die Führung. Schon 60 Prozent der Anträge würden vom ersten bis zum letzten Schritt komplett digital bearbeitet.
Einkaufstour
Dank der guten Ergebnisse
– der Gewinn vor Steuern stieg um neun Prozent auf 269 Millionen Euro – fühlt sich die Bank stark genug, um weitere Zukäufe zu tätigen. Die Integration der im Vorjahr erworbenen deutschen Südwestbank laufe gut, heißt es im Bericht. Die Bank werde verkleinert (fast ein Drittel der 540 Mitarbeiter muss heuer gehen, weitere 15 Prozent nächstes Jahr) und zunehmend auf Online umgestellt. Die Bawag-Tochter easybank werde ihre Produkte auch über die Südwestbank anbieten.
Kaufobjekte sucht Abuzaakouk im deutschsprachigen Raum. Es gebe eine Reihe von Möglichkeiten.