Wirtschaft

Banken drohen hohe Verluste aus Franken-Krediten

Österreichs Banken müssen sich darauf einstellen, 2019 einen großen Verlustbrocken verdauen zu müssen. In diesem Jahr werden nämlich viele der 26 Milliarden Euro an Schweizer Franken-Krediten fällig, die heimische Private aufgenommen haben.

Wegen der starken Aufwertung des Schweizer Franken ist der Kreditberg allerdings gestiegen. Gleichzeitig ist der Tilgungsträger, über den die Kunden für die Rückzahlung des Kredits angespart haben, geschrumpft.

Von Jahresbeginn bis Ende des ersten Quartals ist laut Oesterreichischer Nationalbank diese Deckungslücke um drei Milliarden auf 6,1 Milliarden Euro gestiegen.

Die Ratingagentur Moody’s warnte am Freitag vor dem enormen Risiko, das diese Lücke für die Banken bedeute. Im schlimmsten Fall – wenn viele Kunden ihren Kredit nicht zurückzahlen können – müssen die Banken die Verluste tragen. Dies könnte das Eigenkapital zum Teil vernichten. Zumindest 0,63 Prozent des Kapitals der Institute könnten dadurch aufgezehrt werden.

Die Ratingagentur schätzt, dass die Bank Austria am meisten betroffen sein werde. Sie habe mit 11,3 Milliarden Euro das größte Volumen an Franken-Krediten ausständig. Bei der Erste Group seien es 9,1 Milliarden Euro, bei der Raiffeisen Bank International 4,2 Milliarden Euro und bei der Bawag 2,1 Milliarden. Die Hypo Vorarlberg sitze auf 1,35 Milliarden an Franken-Außenständen, die Hypo Tirol auf 641 Millionen Euro.