Bank Austria: Abschwung der Wirtschaft im 1. Quartal setzt sich fort
Trotz erster Öffnungen im Handel und bei den Dienstleistungsunternehmen vor einer Woche gehen die Ökonomen der Bank Austria für das erste Quartal von einer Fortsetzung des Wirtschaftsabschwungs in Österreich aus. Nach dem Minus von 4,3 Prozent zum Jahresende 2020 erwarten die Experten einen erneuten Rückgang des BIP zum Vorquartal von rund 0,5 Prozent, womit Österreich nach dem Frühjahr 2020 voraussichtlich erneut in eine technische Rezession geschlittert sein wird.
Der Ausfall der Wintersaison im Tourismus, die Beschränkungen in vielen persönlichen Dienstleistungen und die andauernde Schließung von Restaurants im ersten Quartal 2021 werde einen erneuten Rückgang der Wirtschaftsleistung verursachen, prognostiziert Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer. Eine nachhaltige Erholung wird erst ab dem zweiten Halbjahr erwartet. Erst im Verlauf des Sommers sollte eine Entspannung der Pandemie weitreichende wirtschaftliche Lockerungen ermöglichen, die eine anhaltende Erholung in Gang setzen.
Derzeit gehen die Ökonomen der Bank für 2021 von einem Wirtschaftswachstum von 2,6 Prozent aus, das sich 2022 auf 5,7 Prozent beschleunigen dürfte. Erst Mitte 2022 sollte die österreichische Wirtschaft, deren Leistung aktuell rund 9 Prozent unter dem Vorkrisenniveau liegt, die "Outputlücke" wieder geschlossen haben.
Die Entspannung am heimischen Arbeitsmarkt dürfte nur zögerlich erfolgen. Positive Effekte der einsetzenden Erholung werden sich vermutlich erst nach dem Sommer zeigen. Mit einer spürbaren Verbesserung der Lage sei erst 2022 zu rechnen.
Nach einer Arbeitslosenquote von 9,9 Prozent im Jahr 2020 wird heuer ein Rückgang auf 9,5 Prozent bzw. auf 8,6 Prozent im Jahresdurchschnitt 2022 erwartet. "Ende 2022 wird die saisonbereinigte Arbeitslosenquote voraussichtlich noch über 8 Prozent betragen und damit deutlich das Vorkrisenniveau übersteigen", so Ökonom Walter Pudschedl. Knapp vor Ausbruch der Pandemie Anfang 2020 hatte die saisonbereinigte Arbeitslosenquote in Österreich 7,2 Prozent betragen.