Wirtschaft

Gusenbauer & Co. werden einsteigen

Turbulente Stunden für das in Finanznöten steckende Familienunternehmen Backhausen und seine rund 100 Beschäftigten: Am Mittwoch haben die Eigentümer den Sanierungsplan kurzfristig zurückgezogen. Der traditionsreiche Möbelstoffhersteller aus Hoheneich im Waldviertel musste Insolvenz anmelden. Groß-Gläubiger Hypo Niederösterreich hatte nämlich kurzfristig signalisiert, dem Einstieg der Sanierungsgruppe VMS zusammen mit dem indischen Investor Chamundi Silks nicht zuzustimmen.

Das Ende von Backhausen sei damit aber nicht besiegelt, betonte Masseverwalter Wolfgang Mayrhofer im Gespräch mit dem KURIER. Schon am Donnerstag soll ein Käufer präsentiert werden, der Backhausen aus der Pleite ziehe und die Produktion fortführe. Pikanterweise ist die landeseigene Hypo NÖ selbst Teil der Käufergruppe: Sie hat vor fünf Tagen zusammen mit der Cudos-Group eine Auffangfirma für Backhausen gegründet. Cudos ist jene Finanzgruppe, die Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer mit Anwalt Leopold Specht und dem Berater Alon Shklarek, führt. Für eine Stellungnahme war keiner der drei Herren erreichbar.

Ärger

Die Hypo NÖ betont in einer Aussendung, dass sie nur jenen Lösungen für Backhausen zustimme, die den Fortbestand des Unternehmens und der Arbeitsplätze sicherten. Angeblich habe die Sanierungsgruppe VMS/Chamundi Silks die im Sanierungsplan geforderten 800.000 Euro nicht auftreiben können. „Stimmt nicht“, kontert VMS-Chef Paul Niederkofler. „Wir hätten eine Million Euro über eine Kapitalerhöhung ins Unternehmen gesteckt plus Sicherstellungen für die Bank vorgelegt.“ Er meint: Zusammen mit Chamundi Silks hätte Backhausen eine Zukunft gehabt. Backhausen schreibt bei einem Umsatz von zwölf Millionen Euro heuer rund 300.000 Euro Verlust. Die Schulden betragen 6,6 Millionen Euro.