Ausländische Investoren kaufen sich wieder verstärkt in Österreich ein
Von Simone Hoepke
Der Wohnungsmarkt in Österreich ist am Ende des Booms, der Gewerbemarkt erst am Beginn", meint Andreas Ridder, Österreich-Chef von CBRE. Laut dem US-Immobilieninvestor wurden im ersten Halbjahr 1,33 Milliarden Euro in österreichische Gewerbeimmobilien investiert – fast drei Mal so viel wie im Vergleichszeitraum 2013. Als Grund nennt Ridder allen voran das niedrige Zinsniveau. Hoch im Kurs stehen derzeit Einzelhandelsimmobilien, dagegen sind Hotels weniger gefragt als zuvor.
Während in Krisenzeiten traditionell stark im eigenen Land investiert wird, kaufen nun wieder verstärkt ausländische Investoren in Österreich. "Auch das Interesse aus dem angloamerikanischen und arabischen Raum steigt", verweist Ridder auf die politische und wirtschaftliche Stabilität Österreichs.
Russische Staatsbürger, bisher vor allem Käufer von Luxuswohnungen, würden nun in den institutionellen Bereich einsteigen. "Für Russen zählt nicht nur die Rendite. Ihnen geht es um die langfristige Sicherheit", meint Ridder. Wie viel Prozent der Investoren bereits aus Russland oder China kommen, kann schwer geschätzt werden. Nicht immer ist klar, mit welchen Geldern die Fonds, die in Immobilien investieren, finanziert sind. Laut dem CBRE-Bericht halten sich österreichische und ausländische Investoren die Waage, wobei die Deutschen mit 39 Prozent die mit Abstand größte ausländischen Investorengruppe stellen.
Bei der Vermietungsleistung schaut es weniger rosig aus – auch weil der öffentliche Sektor weniger Flächen mietet. Am Wiener Büromarkt liegt die Leerstandsrate konstant bei 6,6 Prozent und damit gleichauf mit Paris oder München. Traditionell springt der Büroflächenumsatz zeitlich verzögert zum Wirtschaftswachstum an.