Wirtschaft

AUA-Vorstand stoppt Milliarden-Investition

Nichts fürchtet das Management einer Airline mehr als einen Pilotenstreik mit Flugausfällen in der sommerlichen Hochsaison. Um nichts zu riskieren, hat der Vorstand der Lufthansa-Tochter AUA sein Angebot über einen Konzern-Kollektivvertrag für die 3100 Piloten und Flugbegleiter zurückgenommen.

Damit ist die angebotene Fusion der kostengünstigeren Tochter Tyrolean mit der AUA vom Tisch. Das könnte allerdings auch für die geplante Investition von einer Milliarde Euro für den Austausch der 20 Fokker-Flugzeuge und den Ausbau der Langstrecke gelten. „Keine günstige Zeit“, argumentiert das Management. Die Lufthansa hat zwar grünes Licht für die Großinvestition gegeben, aber unter der Bedingung, dass ein neuer Kollektivvertrag zustande kommt und Rechtssicherheit herrscht.

Tyrolean-Chef Klaus Froese wirft dem Betriebsrat Bord vor, auf Zeit zu spielen und immer noch auf dem vor zwei Jahren vom Vorstand aufgekündigten, viel zu teuren alten AUA-Kollektivvertrag als Verhandlungsbasis zu bestehen.

Alle Inhalte anzeigen
Betriebsratschef Karl Minhard (Bild) reagiert gelassen, er wirft dem Vorstand „hysterisches und kindisches Verhalten“ vor. Das Angebot sei schlechter als bei der Billig-Airline NIKI.

Minhard, der kürzlich von der Belegschaft die Lizenz zum Streik erhielt, „will damit sehr behutsam umgehen“. Man habe bereits seit zwei Jahren einen Streikbeschluss der Gewerkschaft und habe nicht gestreikt.