Wirtschaft

AUA: Konzern-KV für alle als Ziel

Am Tag nach dem überraschend beschlossenen Zwangsumstieg des AUA-Flugbetriebs auf die Tochtergesellschaft Tyrolean war die AUA-Führung sichtlich um eine Beruhigung der aufgeheizten Stimmung bemüht.

In einem Schreiben an die Belegschaft sprach sich AUA-Vorstandschef Jaan Albrecht erstmals klar für einen einheitlichen Konzern-Kollektivvertrag (KV) für die 6000 Beschäftigten bei AUA und Tyrolean aus. „Wir wollen bald für unseren integrierten Flugbetrieb Gespräche aufnehmen, um einen neuen, zukunftsträchtigen gemeinsamen Konzern-KV zu gestalten“, schrieb Albrecht am Dienstag an die Mitarbeiter. Dies sei ausdrückliches Ziel des Vorstandes. Das Schreiben sollte wohl auch kündigungsswillige Piloten besänftigen, denn auch der Bord-Betriebsrat sprach sich zuletzt immer wieder für einen Konzern-KV aus.

Noch ist dies freilich Zukunftsmusik. Ab sofort wird der schon lange vorbereitete „Plan B“ ausgeführt und bis Juli der gesamte Flugbetrieb der AUA in der Tochter Tyrolean gebündelt. Eine Arbeitsgruppe soll bis Jahresende einen gemeinsamen Flugbetrieb ohne Doppelgleisigkeiten organisieren. „Für die Kunden wird sich durch den Betriebsübergang nichts ändern“, versicherte die AUA am Dienstag in einer Aussendung.

Neuer Name

Für den gemeinsamen Flugbetrieb soll es auch einen neuen Namen geben. Als heißer Kandidat gilt „Austrian Airlines Flight Operations“. Die Marke Austrian Airlines bleibt auf allen Flugzeugen erhalten, auch die Marke Tyrolean soll vorerst erhalten bleiben. Der Zusatz „arrows“ auf den Maschinen der Tyrolean fällt weg. Beide Standorte, Wien und Innsbruck, sind „in jedem Fall Teil des Zukunftskonzepts“, hieß es am Dienstag.

Das Bordpersonal der AUA, vor allem die Piloten mit Alt-KV, fliegen ab 1. Juli zu schlechteren Bedingungen. Sie werden als Neueintretende in den Tyrolean-KV behandelt. Sie haben daher ab sofort ein Sonderkündigungsrecht mit Anspruch auf Höchstabfertigung bis zu 39 Monatsgehälter. Der Betriebsrat rechnet mit zahlreichen Kündigungen, die AUA-Führung glaubt, diese kompensieren zu können. Vorsorglich wurde bereits mit Umschulungen für AUA- und Tyrolean-Piloten begonnen.