Wirtschaft

AUA: Noch nicht saniert, aber gut unterwegs

Lufthansa-Vorstandschef Christoph Franz zeigt sich zuversichtlich, dass die operativ noch defizitäre Österreich-Tochter AUA den Turnaround in die schwarzen Zahlen „zeitnah“ schafft. Noch sei die AUA nicht saniert, „aber sie macht gute Fortschritte“, erklärte Franz im Gespräch mit dem KURIER am Rande des Star-Alliance-Treffens in Taipeh. Anlass war die Aufnahme der taiwanesischen Eva Air in das weltweit größte Luftfahrtbündnis.

Ob die Lufthansa der AUA grünes Licht und die finanziellen Mittel für die weitere Expansion auf der Langstrecke gibt, werde Schritt für Schritt entschieden.

Die AUA hat die Strecke Wien-Chicago wieder in den Flugplan aufgenommen und erhält 2014 ein elftes Langstreckenflugzeug. „Jede Airline, die schwarze Zahlen schreibt, hat gute Karten, zu wachsen“, stellt Franz der AUA in Aussicht. Jede Investition müsse sich aber lohnen „und ins Gesamtkonzept passen“, macht der Lufthansa-Boss klar.

Ob das derzeitige Sparprogramm der Lufthansa, das Kostensenkungen von 720 Millionen Euro bringen soll, tatsächlich ausreicht, will Franz noch nicht beurteilen. Das hänge von der wirtschaftlichen Entwicklung und Rahmenbedingungen wie dem Ölpreis ab. Sollte dieses sogenannte Score-Programm zu wenig sein, „müssen wir uns zusätzliche Maßnahmen ausdenken“.

Ende einer Feindschaft?

Auffallend versöhnliche Töne stimmte Franz in Taipeh plötzlich gegenüber dem langjährigen Erzrivalen Emirates an: „Wir sind Geschäftsleute und können uns nicht von Emotionen leiten lassen.“ Sollten sich mit Emirates gemeinsame Möglichkeiten bieten, „sollten wir diese wahrnehmen, unabhängig davon, wie der Carrier heißt“.

Franz verwies darauf, dass die Lufthansa mit Emirates in Großbritannien bereits beim Catering kooperiert. Das ist zwar noch keine Liebeserklärung, aber für die Lufthansa eine überraschend versöhnliche Botschaft an die Überflieger vom Golf.

Als derzeit größte Herausforderung für die Lufthansa sieht Franz übrigens die Übertragung der Kurzstreckenflüge von der Mutter auf die Billig-Tochter German Wings (ausgenommen Flüge ab Frankfurt und München). Ab Juli soll das neue Preis-und-Produkt-Konzept umgesetzt werden.

Und wo sieht Christoph Franz Europas größten Luftfahrt-Konzern in fünf Jahren? Antwort: „Wir arbeiten intensiv daran, unsere Führungsrolle zu halten und wirtschaftlich profitabler zu werden, um unsere Investitionen zu finanzieren.“