Wirtschaft

AUA gibt Kampf gegen Emirates auf

Am 13. September hebt die AUA zum letzten Mal von Wien nach Dubai, der Glitzermetropole am Golf, ab. "Die Strecke ist für uns leider unwirtschaftlich geworden", begründet AUA-Vertriebsvorstand Andreas Otto die Einstellung. Die AUA bedient die Destination seit 1996 und beförderte im Vorjahr rund 70.000 Passagiere in die Emirate.

AUA und Emirates matchen sich seit etlichen Jahren um die Wien-Passagiere. Die Lufthansa-Tochter startet einmal täglich nach Dubai, Emirates fliegt zwei Mal am Tag. Die aufstrebenden, staatlichen Überflieger vom Golf zählten 2014 ab Wien mehr als 200.000 Fluggäste.

Alle Inhalte anzeigen
Otto bezifferte die derzeitigen Überkapazitäten mit bis zu 800 angebotenen Sitzen pro Tag. Angesichts des harten Preiswettbewerbs würde sich die Destination für die AUA nicht mehr rechnen. Tatsächlich dürfte die AUA auf dieser Strecke schon seit etlichen Jahren Verluste einfliegen.

Neben Emirates setzt der AUA auch der Billigflieger Fly Dubai zu. Diese junge Airline steht im Eigentum der Herrscherfamilie. Fly Dubai fliegt vom nahen Bratislava in die Emirate. Die Slowakei hat den Vorteil, dass im Gegensatz zu Österreich keine Ticketsteuer eingehoben wird.

Emirates, neben Qatar und Etihad einer der Erzrivalen der Lufthansa-Gruppe, hat somit das Match um Wien-Dubai gewonnen. Rund zwei Drittel der Passagiere fliegen im dichten weltweiten Emirates-Netz weiter zu Langstrecken-Zielen, vor allem in Asien und nach Australien. "Für uns ist Wien-Dubai eine wirtschaftlich erfolgreiche Strecke", sagt Martin Gross, Emirates-Chef für Österreich. Die Entscheidung der AUA will er nicht kommentieren.

Die Ticketpreise sind jedoch nicht der alleinige Grund, weshalb die AUA jetzt aufgibt. Emirates punktet nicht nur mit Qualität, sondern hat wesentlich niedrigere operationelle Kosten. Während die AUA mit einer alten Boeing 767 nach Dubai fliegt, setzt Emirates spritsparende, neue Boeing 777-300 ein.

Die Flugzeiten sind bei Emirates für die Passagiere attraktiver und vom Crew-Einsatz und den Stehzeiten der Flugzeuge her kostengünstiger.

Die Flugrechte der AUA in die Emirate könnte nur NIKI übernehmen, denn die Bewilligungen sind an eine österreichische Airline gebunden. Für die Air-Berlin-Tochter hat derzeit allerdings Abu Dhabi "absolute Priorität", sagt NIKI-Geschäftsführer Thomas Suritsch. Von Abu Dhabi werde den Passagieren ohnehin ein kostenloser Shuttle nach Dubai angeboten.

Neue Langstrecken

Die AUA setzt die frei werdenden Kapazitäten für den Ausbau der Langstrecke ein.

Ab 16. Oktober hebt die AUA fünf Mal pro Woche nach Miami ab.

Ab 27. Oktober wird jeweils am Dienstag Colombo, die Hauptstadt von Sri Lanka, direkt angeflogen.

Ab 29. Oktober startet die AUA nonstop auf die Ferieninsel Mauritius. Ursprünglich war ein Flug pro Woche geplant, wegen der großen Nachfrage wird teilweise auf zwei Flüge aufgestockt.

Wer mit der Lufthansa-Gruppe nach Dubai will, muss künftig umsteigen. Und mit Lufthansa oder Swiss über Frankfurt, München oder Zürich fliegen.