AUA: Bord-KV muss reformiert werden
Von Simone Hoepke
Einmaleffekte bei der Senkung der Personalkosten sind dem AUA-Management jetzt zu wenig. "Strukturveränderung ist das Schlüsselwort", machte AUA-Vorstand Peter Malanik am Donnerstag einmal mehr klar. Soll heißen: Der Bord-Kollektivvertrag muss reformiert werden, eine Einigung mit dem Betriebsrat bis spätestens Ende des Monats erfolgen. Es geht um Abfertigungsansprüche von bis zu 39 Monatsgagen, Betriebspensionszusagen von 60 Prozent des Letztgehalts und automatische Vorrückungen. Malanik: "Wir müssen die Kostenexplosionen der vergangenen Jahre loswerden."
Für den Fall, dass die Verhandlungen mit der Arbeitnehmerseite zu keinem Ergebnis führen, wird parallel ein Betriebsübergang in den Tyrolean-KV vorbereitet. "Eine Alternativlösung, die einseitig umsetzbar ist", wie es Malanik formuliert. Ein Übergang in den Tyrolean-KV bringt die Personalkosten um bis zu 25 Prozent herunter. Beschäftigte verlieren auf dem Weg in den Tyrolean-Vertrag aber Abfertigungsansprüche und einen Teil der Pensionszusagen. Betroffen vom Übergang sind ausschließlich Piloten und Flugbegleiter und damit 2100 Mitarbeiter. Wie viele davon aus Protest kündigen und so Abfertigungkosten verursachen würden, ist Spekulation. Malanik zu den entstehenden Kosten: "Auch bei der pessimistischsten Einschätzung ist das finanzierbar."
Investitionen
Die AUA will heuer 200 Millionen Euro – unter anderem in die Flotte – stecken. Die Mittelstrecke soll auf Airbus A320, die Langstrecke auf Boeing 737 umgestellt werden. Das nötige Kapital kommt auch durch die Auflösung von Pensionsrückstellungen für das fliegende Personal, die sich mit 160 Millionen Euro zu Buche schlagen. Keine Änderungen im KV gibt es übrigens für Boden-Mitarbeiter. Hier unterscheiden sich die Konditionen von AUA und Tyrolean kaum – größeres Sparpotenzial ist also nicht vorhanden.