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Zentralbetriebsrat: Rot verliert, Schwarz gewinnt

Die ORF-Mitarbeiter haben ihre Betriebsräte gewählt und nun einen neuen Zentralbetriebsrat erhalten. 93 Betriebsräte, die in Summe etwa 4300 Mitarbeiter vertreten und repräsentieren haben in einem komplizierten Verfahren elf Zentralbetriebsräte bestimmt. Die Stimmen der 93 Betriebsräte hatten dabei - je nach Mitarbeitergröße der vertretenen Bereiche - unterschiedliches Gewicht.

Die links stehenden „Unabhängigen“ des bisherigen Zentralbetriebsratsvorsitzenden Gerhard Moser erreichten nach KURIER-Informationen 1421 Stimmen. Sie erhalten im Zentralbetriebsrat wie bisher 4 Sitze. Die SPÖ-nahe Liste „Miteinander“ um den stellvertretenden Zentralbetriebsratsvorsitzenden Gerhard Berti kam auf 1417 Stimmen. Sie verlor - erwartungsgemäß - ein Mandat und hält nun bei vier Sitzen. Die ÖVP-nahe Gruppierung von Marianne Schüttner erzielte 1348 Stimmen und kommt nach dem Zugewinn des einen Mandats auf drei Sitze. Nach der Erhöhung des Stimmenanteils von knapp 18 auf 32 Prozent fehlen nur 69 Stimmen auf ein viertes Mandat.

Stiftungsräte

Der Zentralbetriebsrat des öffentlich-rechtlichen Senders stellt auch fünf Vertreter jener 35 ORF-Stiftungsräte, die am 9. August den ORF-Generaldirektor bestellen werden. Für die Besetzung dort haben die Stimmenverschiebungen keine Auswirkungen. Demnach stellen die Listen Moser und Berti je zwei Stiftungsräte und jene Schüttners einen Stiftungsrat.

Die Wahl der ORF-Chefetage bleibt somit spannend, weil weder SPÖ- noch ÖVP-nahe Stiftungsräte derzeit auf die für eine absolute Mehrheit notwendige Anzahl von 18 Stiftungsräten kommen. Der von den Roten unterstützte, amtierende Generaldirektor Alexander Wrabetz hat seine Wiederbewerbung bereits angekündigt. Finanzdirektor Richard Grasl, über dessen Antreten spekuliert wird, hat sich dazu noch nicht geäußert. Er wird von den ÖVP-nahen Stiftungsräten unterstützt.