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Zeitungsjournalismus hat das Beste noch vor sich

Döpfner verteidigt darin den Zeitungsjouranlismus und ereifert sich nicht für eine ewige Fortbestandspflicht der Zeitung als Trägermedium für Qualitätsinhalte. Denn er definiert Zeitung als "gut erzählte, kritisch recherchierte Nachricht, Neuigkeit, Einordnung von Geschehen durch professionelle Journalisten". Das ist Zeitung, konstatiert der Springer-Vorstandsvorsitzende. "Und diese Zeitung kann heute - glücklicherweise - nicht nur analog, also auf Papier, sondern auch digital, also auf elektronischem Papier, einem Computer, Tablet oder Mobiltelefon, zum Leser kommen. Gute Zeiten für Verleger, die Wachstum gestalten wollen", lenkt Döpfner den Blick auf Kommendes und weg vom Papier. Von Vergangenem?

Genau aus diesem Grund hat "Zeitungsjournalismus Zukunft". Döpfner hängt nicht so sehr an Trägermedien wie an Inhaltsqualität. Dafür zahlen Leser auch. Und nicht für das Papier, das bedruckt ist. "Auf Podien und in Interviews wird verbissen das Papier verteidigt oder der Untergang des Qualitätsjournalismus im bösen Internet beklagt", mokiert er sich über eine falsche Perspektive im Lamento um die Tageszeitungs-Apokalypse. In dem Verleger gleichermaßen wie Journalisten eingestimmt haben und lauthals mitjammern.

Für Döpfner bleibt eine gute Geschichte auf jedem Trägermedium und auf jedem Endgerät eine gute Geschichte. Denn Menschen lieben gute Geschichten, lesen diese jetzt und werden sie weiterhin lesen. Diese Geschichten kommen aus dem Journalismus. Daher muss Journalismus und journalistischer Content auch in papierfreien Medienräumen was wert sein, kosten dürfen und ein Geschäftsmodell haben.

Hier schließt sich sein Kreis zu seinem unlängst geäußerten Appell, dass Paid Content Sinn habe, sein müsse und erfolgreich werden kann. Denn damit verknüpft Döpfner auch eine Warnung: "Nur wenn Qualitätsjournalismus in der digitalen Welt ein Geschäftsmodell ist, wird es künftig einen Markt und keine politisch gesteuerte Staatspresse geben".

Mathias Döpfner - Der Journalismus hat das Beste noch vor sich - Kommentar - Welt Online