Stöckl. Und Punkt.
Von Luise Hahn
Barbara Stöckl ist als bewährte Moderatorin bekannt. Von "help tv" über "Licht ins Dunkel" bis zum Talk "Bei Stöckl". Am Donnerstag (21. Februar) startet ihre neue Sendung "Stöckl." (23.00, ORF 2). Mit Punkt – und Karl Merkatz sowie der Nachwuchsautorin Vea Kaiser als zwei ihrer Gäste. Das Sendekonzept verriet Stöckl im "Talk" mit kurier.tv.
kurier.tv: Sind Sie mit dem späten Sendeplatz glücklich?
STÖCKL: Es ist hier nicht die Frage, ob ich glücklich bin. Das ist der Sendetermin, und wir versuchen jetzt, das Beste daraus zu machen. Und es hat ja alles Vor- und Nachteile.
Die da sind?
Nachteilig ist, dass ich Leuten begegne, die mir sagen: „Da schlaf’ ich ja schon.“ Der Vorteil ist, dass man um diese Uhrzeit Gespräche auch anders führen kann, sie vertiefen und auch mutiger etwas ausprobieren kann – ohne den Druck einer früheren Sendezeit.
Meinen Sie damit den Quoten-Druck?
Ja, jede Zeitzone hat ihre Quotenvorgaben. Womit ich nicht sagen will, dass die für 23.00 Uhr gering ist: Wir wollen und müssen das erreichen, was bis jetzt auf diesem Sendeplatz erreicht wurde, nämlich zwölf bis dreizehn Prozent Marktanteil mit "Ein Fall für zwei".
Darf man denn für eine Talkshow Krimi-Maßstäbe anlegen?
Man weiß natürlich, dass ein Krimi immer etwas über einem Talk liegt, aber wir wollen da nicht wesentlich abfallen. Aber es ist eine andere Vorgabe als um 21.00 Uhr, wo ein Marktanteil von 20 % erwartet wird. Da muss man schon anders planen, von den Einladungen angefangen.
Apropos: Wie viele Gäste werden jeweils zu "Stöckl." eingeladen?
In der Regel vier, und es ist wichtig, dass die Gäste aus ganz unterschiedlichen Lebenswelten stammen. Denn unsere Sendung ist nicht Themen-zentriert.
Weshalb nicht?
Dafür haben wir uns entschieden, weil es in einer Gesprächssendung wichtig ist, Überraschungen zuzulassen. Bei thematischen Sendungen weiß man bei dem durchaus begrenzten "Talk-Personal" im Lande vorab, bei welchem Thema dann wer im Studio sitzt. Bei Begegnungen von Menschen, die einander vielleicht nicht kennen oder schon kennen, kann durchaus etwas aus dieser Begegnung entstehen.
Zum Beispiel, was?
Erfahrungsaustausch, Begegnung von unterschiedlichen Generationen, Berufen, Betrachtungen.
Erfolgt die Auswahl Ihrer Gäste auch nach gruppendynamischen Kriterien, um die Lebhaftigkeit der Gespräche zu fördern?
Die spannende Frage ist, wie wurde ein Mensch zu dem, der er heute ist. Sein Lebensweg, seine Persönlichkeit, aber auch, wo er heute steht. Und so bringt jeder Gast sein Thema mit. Daher würfeln wir nicht einfach irgendwen zusammen. Wir wählen aus, um Berührungspunkte und Spannungsfelder zu entwickeln. Das soll aber nicht sichtbar sein, sondern wie zufällig daherkommen – man soll als Zuschauer staunen dürfen.
Zu Ihrer Vorgabe "Gespräch vertiefen": Reicht denn eine Stunde dafür aus?
Deshalb ist ja hinter dem Titel "Stöckl." ein Punkt. Denn ich glaube, dass man in Gesprächen auch einen Punkt machen kann (lacht).