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Second Screen unterwandert die TV-Nutzung

Unter Internet-Nutzern hat sich, wie Fittkau & Maaß in einer W3B-Studie nachweisen, "das Phänomen Second Screen mit beachtlicher Geschwindigkeit etabliert". Ob dem Fernsehen, ähnlich wie dem Radio, künftig die Rolle des Hintergrund-Mediums droht, wird in der vorliegenden Analyse nicht gewagt zu prophezeien.

Jedenfalls "laufen" zwei Screens parallel. Auf dem zweiten Bildschirm wird dann von 49 Prozent der Onliner im Internet gesurft und von 48 Prozent wird während der Fernseher läuft E-Mail-Kommunikation betrieben. Die Social-Network-Nutzung folgt danach.

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Die Quintessenz dieser Nutzungssituation ist jedoch unklar: wann gehört welchem Screen die Hauptaufmerksamkeit und warum? Denn Neurologen bezweifeln stark die Multitasking-Fähigkeit von Menschen, da das Hirn Sinneseindrücke zwar sehr schnell aber linear verarbeitet. Während wir uns für gewiefte Gleichzeitigmacher halten.

Und auch während Medien-Parallelnutzung trifft der Mensch unbewußt eine Entscheidung wo die Hauptaufmerksamkeit liegt und was gerade nebenbei noch geht.

Lesen und Schreiben von E-Mails bedarf beispielsweise höherer Aufmersamkeit. Aus der Sicht der bewussten Aufnahmefähigkeit des Menschen gibt es nur einen Screen. Welchen?

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Es ist weiters absehbar, dass der multiple Einsatz von Bildschirmen und Endgeräten die bisherigen Rezeptions- und Wahrnehmungsgrenzen zum Verschwimmen bringen wird. Und dass sich die klassische TV-Nutzungssituation mit ihrer ungeteilten Aufmerksamkeit in jungen Zielgruppe derzeit auflöst und die Erosion bis zu einem bestimmten Altersniveau sukzessive erfolgt.

Mehr: Second Screen - Mediennutzung zwischen TV und Internet - Fittkau & Maaß
Dazu: atmedia.at - Fernsehen in Zeiten geteilter Aufmerksamkeit