Amerikanischer Atheist fordert auf zu helfen, nicht zu beten
Derzeit drücken Menschen aus der ganzen Welt in den sozialen Medien unter Verwendung des Hashtags #PrayforBrussels ihr Mitgefühl gegenüber den Opfern und den Überlebenden der Attentate in Brüssel aus. Doch der Hashtag ist umstritten. Der amerikanische atheistische Aktivist und Rechtsanwalt Andrew Seidel, Mitglied der religionskritischen Einrichtung "Freedom From Religion Foundation", meldete sich – wie schon zu vor bei den Anschlägen in Paris – mit einem offenen Brief auf Facebook zu Wort:
"An alle, die vorschlagen für Brüssel zu beten: Religion ist nicht die Antwort auf dieses Problem. Und während sich die, die beten gut fühlen, ist es am Ende das Einzige, was sie tun. Spenden Sie lieber an Organisationen wie das "Rote Kreuz" oder "Ärzte ohne Grenzen", die den Menschen direkt vor Ort helfen oder an Deradikalisierungs-Initiativen."
Seidel schreibt weiter, dass es okay sei zu beten, wenn man sich danach fühle. Das Beten sollte aber nur eine Ergänzung zu direkten Handlungen sein und kein Ersatz dafür. Mit seinem Posting wolle er Menschen dazu ermutigen, aktiv Hilfe zu leisten. "Wenn jeder zwei Dollar spendet, dann hat das einen größeren Effekt als zu beten", sagt Seidel zu BuzzFeed News.
Das Facebook-Posting wurde mittlerweile über 3000 Mal geteilt, stieß aber nicht bei allen Nutzern auf Gefallen. Ein Vorwurf lautete, Seidel sei genauso intolerant wie die Terroristen. Ein anderer User kommentierte, für Seidel beten zu wollen.
Werte der Aufklärung
In einem folgenden öffentlichen Posting wies Seidel darauf hin, wie wichtig es sei, die Errungenschaften der Meinungsfreiheit, der freien Presse und die Freiheit der Gedanken hoch zu halten."Wir werden weitermachen und unsere Freiheiten in Ehren halten und sie uns nehmen. Wir werden weiter daran arbeiten, ignorante und von sich selbst überzeugte Ideologien in die aufgeklärte Gegenwart zu bringen, auch wenn sie treten, schreien, und töten."