"Peterle" und sein Rapper-Freund
Von Georg Leyrer
Der größte Showmaster, den dieses Land jemals gehabt hat, die Legende Peter Rapp": So salbungsvoll wurde der "Urvater der Großen Chance" begrüßt. Doch die feierliche Stimmung währte nur kurz. Rapper und Juror Sido machte prompt, was er am besten kann: ätzen. "So sieht der übrigens in Farbe aus", warf er – nach einer Schwarz-Weiß-Einblendung – in Richtung "Peterle" ein. Auch Rapp witzelte über sein Alter: "Jetzt kann man mich mit viel mehr überraschen, weil ich mich an vieles nicht mehr erinnern kann." Und es wäre nicht die "Große Chance", wenn nicht allerlei Überraschendes passieren würde – bei den hoffnungsfrohen Talenten, aber auch bei den Juroren.
Ko-Jurorin Zabine stellte es bei einer Zwei-Mann-Performance von "Up Where We Belong" (normalerweise "ein Lied für einen Mann und eine Frau", wie Moderator Andi Knoll fachkundig feststellte) nach eigenem Bekunden die Haare auf den Zehen auf. Die Begabungen der Kandidaten waren, wie gewohnt, recht unterschiedlich. "Ich habe kein Talent, wirklich", sagte Harry (64). Der spielt gerne "ein bisschen falsch" Ziehharmonika. Mit einem Extrabein und britischem Humor war er dann ein überraschendes Highlight.
"Friller"
Peter (52) wiederum, ein Michael-Jackson-Imitator mit Cowboyhut tanzte "Friller" so ungewöhnlich, dass er von Sido mit dem Handy mitgefilmt wird. "Ich bin erschüttert von deinem Auftritt", sagt Sido, und das war nicht nett gemeint. DJ Emma (71) hat laut Sido das Zeug für eine YouTube-Karriere (auch nicht nett gemeint). Sie hat auf einem Kreuzfahrtschiff einen Oscar gewonnen und klingt ein wenig wie DJ Ötzis heisere Tante.
Doch einen Schritt näher an die 100.000 Euro Preisgeld kamen andere: Die Jury entschied sich für die Damen-Schuhplattlergruppe "Anika Plattler", die Synthieband "The KK" und die Jo-Jo-Artisten "inmot!on". Den vierten Starter für die Live-Shows wählt das Saalpublikum, das sich diesmal für den jungen Hip-Hop-Tänzer Philipp Doboczky entschied.