Österreichische Zeitgeschichte auf ORF III
Von Anna Gasteiger
Am Anfang stand ein Buch. In „Generation Österreich“, Ende Oktober erschienen, sammelten Gerhard Jelinek und Birgit Mosser-Schuöcker Zeitzeugenstimmen aus den letzten 50 Jahren. Nun wird auf ORF III die dazugehörige Dokureihe „Wie wir wurden, was wir sind“ ausgestrahlt (29. Dezember, 5., 12. und 19. Jänner jeweils um 20.15 Uhr). Prägende Ereignisse der letzten Jahrzehnte möchten die Autoren festhalten – erzählt von Persönlichkeiten, die „gestaltend dabei waren“, wie Jelinek sagt. Hannes Androsch, Karl Schranz, Wolfgang Schüssel, Teddy Podgorski... oder auch Christa Ludwig. Die erzählt, wie Karajan ihr ein Kreuz auf die Stirn machte, um sie vor einem Auftritt zu beruhigen. „Er hat sich als Gott definiert“, sagt Jelinek. Und über die Dokureihe: „Es ist nicht fad.“
„Generation Österreich“ soll ja auch ganz junges Publikum interessieren: Das Unterrichtsministerium hat mitfinanziert, eine achtteilige DVD-Reihe wird eigens für die Verwendung in Schulen erstellt. Auf ORF 2 wird die Reihe einstweilen nicht gezeigt. Die Reihe sei von Anfang an als ORF III-Initiative und -Produktion in Zusammenarbeit mit dem BMUKK projektiert gewesen, heißt es von seiten des ORF. Zeitgeschichte gehöre zur Identität des Senders. Jelinek: „Unser Ehrgeiz war, ein schönes Projekt zu machen. Sollte es auf ORF III ein Erfolg sein – wer weiß. Ich hätte nichts dagegen, wenn es auch auf ORF 2 läuft.“