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Der Karikaturist als Krisengewinner

Ja, es gibt sie, die Angst des Karikaturisten vor dem gesichtslosen Politiker. Vor den Volksvertretern, "die so konturlos und fad sind, dass ihre eigene Mutter sie auf der Straße nicht erkennt und googeln muss", weiß Michael Pammesberger. "Also Martin Bartenstein und so."

Er kann mit famosem Talent Menschen auf ihre wesentlichen Züge konzentrieren und zeichnet deshalb lieber Gesichter mit Charakter, die die Leute auch nach fünf Jahren noch erkennen und sagen: "Ah ja, der Dings!"

Der tägliche Pammesberger im KURIER

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Bildtexter

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Pammesberger ist das Beste am KURIER, sagen viele seiner Fans. Ein "Best of" seiner gezeichneten Kommentare zum Zeitgeschehen der letzten Jahre ist jetzt als Buch erschienen: "Pammesberger in der Krise", neue Karikaturen in Farbe und schwarz-weiß.

Seine Fähigkeit als "Bildtexter" und "genialer Zeichner" bestehe darin, sagt TV-Moderator Armin Wolf, "in wenigen Strichen und noch weniger Worten die politische Lage mindestens so treffend und gehaltvoll zu kommentieren wie der lange Leitartikel, der im KURIER üblicherweise über seiner Karikatur steht".

"Während manches, weil tagesaktuell, rasch wieder wegpoppt, sind die Themen vieler anderer Zeichnungen zeitlos, und es lohnt sich ein zweiter Blick darauf", sagt Michael Pammesberger, der seit 1997 für den KURIER und seit heuer für News arbeitet.

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Ob Reformstau in der Begegnungszone, Koalition in der Rettungsgasse, Grexit, Fleischskandale, Rauchverbote, Song Contest … Er bringt’s mit dem Zeichenstift auf den Punkt – politisch, satirisch zugespitzt und immer witzig. Mit seinem feinen Sinn für das Komische und großen Gespür für Pointen sogar und erst recht in der Krise, die offensichtlich zur Dauerkrise geworden ist.

Pammesberger: "Manche fühlen sich dabei wohl und profitieren davon. Auch wir Karikaturisten sind in diesem Sinn Krisengewinner."

Deshalb hat er aus Tausenden Blättern vor allem jene ausgesucht, die, wie er sagt, "auch einen Witz haben. Wo einem nicht das Weinen im Hals stecken bleibt!"