Kralinger ist neuer VÖZ-Präsident
Kralinger wurde vom Verband "einstimmig", wie es dazu heißt, gewählt. Er bildet nun gemeinsam mit dem Styria-Vorstand Wolfgang Bretschko und Rainer Eder, dem Eigentümer-Vertreter der Österreichischen Bauernzeitung das VÖZ-Präsidium.
Kralinger bekennt sich in seiner Antrittsbotschaft klarerweise zu Zeitungen und Printmedien und deren unveränderten Stärke, denn die "VÖZ-Mitgliedermedien erreichen immer noch knapp 90 Prozent der österreichischen Gesamtbevölkerung" und außerdem werden "jeder zweite Werbe-Euro in Printmedien" in Österreich investiert. "Weltuntergangsprophezeiungen" für Österreichs Zeitungen und Magazine hält Kralinger "für verfehlt".
Das Printmedien veränderten Rahmenbedingungen ausgesetzt sind und unter Druck stünden, verhehlt der neue VÖZ-Päsident nicht. Daher drehen sich die Zukunftsaufgaben von Printmedien um die Deckung zeitgemäßer Lesergewohnheiten mittels "digitaler Kanäle, um die Hinterfragung von Kostenpunkten". Weiters hängt die Zeitungs- und Magazin-Zukunft von der Politik ab.
Kralinger fordert die Politik auf "die Presseförderung substantiell auszubauen und das Urheberrecht inklusive eines Leistungsschutz-Rechtes für Presseverlage zu modernisieren". Und für Kralinger gehen auch die Qualitätsjournalismus-Defizite in Österreich zu Lasten der Politik. "Denn dass es in Österreich keine tragfähigen Erlösmodelle für Qualitätsjournalismus im Web gibt, liegt auch an den Rahmenbedingungen, die von der Politik gemacht werden", richtet der VÖZ-Präsident den Medienpolitik-Männern in Politik und Regierung aus.
Weiters sehe er, die ORF-Haushaltsabgabe mit der Abdeckung Österreichs durch die GIS-Gebühr als "de facto Realität". Allerdings sollten von dieser Abgabe künftig auch private Medienanbieter profitieren. Kralinger will einen "Qualitätswettbewerb um Gebührenmittel" hergestellt sehen, "da öffentlich-rechtlicher Content ja nicht alleine vom ORF gestaltet wird".