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Gabi Waldner als Ö1-Infochefin vorgeschlagen

Radiodirektor Karl Amon und die Redakteure der Radio-Information sind wieder auf einer Linie - zwar nicht in der Frage der umstrittenen Besetzung der Innenpolitik-Leitung, aber bei der ebenfalls anstehenden Bestellung eines neuen Ö1-Infochefs und Journale-Ressortleiters. Amon hat am Mittwoch Gabi Waldner für den Posten vorgeschlagen, nachdem sie am Dienstag als Erstgereihte aus dem offiziellen ORF-Hearing herausgegangen war, wie Amon der APA bestätigte. Zuvor hatte bereits die Redakteursversammlung mit breiter Mehrheit für Waldner gestimmt.

Die renommierte und bekannte ORF-Journalistin, die zuletzt das Polit-Magazin "Report" moderierte, war bis zu ihrem Wechsel ins ORF-Fernsehen bereits als stellvertretende Leiterin des Ressorts Innenpolitik tätig und wurde für ihre Interviews mit dem Robert Hochner-Preis ausgezeichnet. Neben der Journale-Leitung könnte Waldner auch Stellvertreterin von Radio-Chefredakteur Hannes Aigelsreiter werden, der sich in den vergangenen Monaten für eine Rückkehr Waldners ins Radio stark machte. Einer raschen Bestellung Waldners durch ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz steht damit nichts im Weg.

Keine Feiertags-Entscheidung

Eine "rasche Entscheidung" kündigte Wrabetz am Dienstag nach APA-Informationen bei einer Radio-Betriebsversammlung auch für die neue Leitung der Radio-Innenpolitik an. Es werde diesmal sicher nicht zu den Feiertagen sein, meinte Wrabetz dort laut Teilnehmern in Anspielung an das im Vorjahr kurz vor Weihnachten bekanntgegebene und nach wochenlangen Turbulenzen wieder abgeblasene ORF-Engagement Niko Pelinkas. Wrabetz kündigte in der Causa ein weiteres Gespräch mit Amon an, danach werde er entscheiden.

Amons Haltung in Sachen Innenpolitik ist "unverändert", wie er am Mittwoch erklärte. Er hat für den Posten Radio Wien-Wortchef Edgar Weinzettl vorgeschlagen, der bei den Redakteuren der Radio-Information allerdings auf heftigen Widerstand stößt. Die Radio-Journalisten sind für Stefan Kappacher oder Andreas Jölli, Weinzettl sprechen sie die fachliche Qualifikation und Eignung ab. Amon hält dem entgegen, dass Weinzettl Erstgereihter im offiziellen Hearing war. Radio-Chefredakteur Aigelsreiter plädierte für Jölli und blieb bis zuletzt bei seinem Vorschlag.

"Ich warte auf die Entscheidung von Generaldirektor Wrabetz", so Radiodirektor Amon. "Ich kann mit jeder Entscheidung leben, aber lieber ist mir natürlich, er schließt sich meinem Vorschlag an."