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Ein Tierfilm der ganz anderen Art

Nein, das ist nicht die x-te Dokumentation über den ältesten Zoo der Welt, die am Dienstag in ORF 2 um 20.15 Uhr Premiere hat.
Im Gegenteil: „Schönbrunner Tiergeschichten – Leben im Zoo“ ist ein Dokumentarfilm der ganz anderen Art. Und deshalb nicht nur Tierfreunden und eingefleischten „Universum“-Fans wärmstens zu empfehlen.
Allein schon aus inhaltlichen Gründen: Die Doku stellt aus teils überraschenden Perspektiven die alltäglichen Kontakte der Pflegerinnen und Pfleger mit den Tieren in den Mittelpunkt. Aber auch wegen der großartigen Fotografie, der begleitenden Kommentare; und der „Soundtrack“ hebt sich ebenfalls deutlich vom Gewohnten in diesem Genre ab.

Ein ganzes Jahr lang hat Regisseur und Drehbuchautor Lukas Beck das Alltagsleben von Mensch und Tier im Schönbrunner Zoo beobachtet und gefilmt. Doch nicht nur dort. Weshalb genau genommen der Teil des Titels „Leben im Zoo“ abgeändert werden müsste.

Privatleben mit Tieren

Denn die Doku zeigt auch, dass etliche Tierpflegerinnen und Pfleger sogar ihren Privatwohnsitz mit Tieren teilen, die alles andere als „Haustiere“ sind. Wie etwa die Biologin Gerlinde Hillebrand, die als ausgebildete Taucherin in Schönbrunn unter anderem die riesigen Aquarien putzt und ihre geliebten Pinguine betreut. Hillebrands Wohnzimmer ist hingegen mit einer Wäscheleine, an der graue Filzpatschen hängen, dekoriert. Besagte Patschen sind die Behausung von „Problemkindern“, die über den Winter aufgepäppelt und im Frühling von Hillebrand in die freie Wildbahn entlassen werden: Fledermäuse. Wobei es natürlich neben Kost und Logis vor dem Auswildern auch entsprechend viele Trainings-Flugstunden gibt.

„Die Liebe zu den Tieren und der Wille, sich für den Erhalt bedrohter Arten und den Schutz der Natur einzusetzen, endet bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eben nicht nach Dienstschluss“, sagt Dagmar Schratter, Direktorin des Schönbrunner Zoos, zum KURIER.

Originell sind in den „Schönbrunner Tiergeschichten“ die Kommentare (Fritz Kalteis), wohltuend die nicht salbungsvollen Sprechstimmen von Nicole Beutler und Willi Resetarits. Und die Musik von „Faltenradio“ trägt ebenso zum flotten Charakter der Doku bei.