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Diskussion ohne die Regierungsspitze

Aus den drei geplanten Duellen wurde nichts: Kanzler Werner Faymann, Vizekanzler Michael Spindelegger und Parteigründer Frank Stronach sagten ab. Also zeigt ATV heute um 20.15 Uhr ein „Am Punkt Spezial“ mit Eva Glawischnig (G), Heinz-Christian Strache (FPÖ) und Josef Bucher (BZÖ). Meinrad Knapp und Sylvia Saringer moderieren.

ATV-Infochef Alexander Millecker im Interview.

KURIER: Haben Sie überlegt, statt der Spitzenkandidaten andere Vertreter der jeweiligen Parteien einzuladen?

Alexander Millecker: Nein. Die Spitzenkandidaten sind die Personen, die ihre Parteien in die Wahl führen und die im Zentrum des Wahlkampfs stehen. Wenn man so etwas macht, beginnt das Runter-Lizitieren. Dann stehen wir mit den stellvertretenden Bezirksparteichefs von Wien-Simmering da. Das ist auch nicht im Sinne der Zuseher und der Parteien.

Gibt es zu viele Wahldiskussion? Oder wie erklären Sie sich die Absagen?

Beim Herrn Stronach kann ich es mir gar nicht erklären, der hatte schon schriftlich zugesagt. Der Bundeskanzler und der Vizekanzler argumentieren, dass sie noch nicht im Wahlkampf sind. Wenn man sich die letzten politischen Scharmützel ansieht, soll sich jeder sein eigenes Bild machen, ob das stimmt oder nicht. Wir wollten die Diskussionen vor der heißen Phase machen, in der die Botschaften schon so reduziert sind. Aber wir wollen niemanden zwingen.

Fühlen Sie sich benachteiligt – macht der ORF im Herbst zu viele Wahlduelle?

Ob es einen Zusammenhang gibt, kann ich nicht beurteilen. Wir hätten uns auf drei Duelle beschränkt, um das nicht zu überreizen.

Sehen Sie durch diese Absagen das duale System vernachlässigt?Wir sind nicht beleidigt. Aber natürlich muss sich ein Politiker, der fünf Mal im ORF auftritt, aber bei uns oder auf PULS 4 keine Elefantenrunde machen will, die Frage gefallen lassen, wie wichtig ihm der private Rundfunk wirklich ist.