Dieser Frau kann keiner entkommen
Von Georg Leyrer
Das US-Fernsehen traut sich wieder etwas. Bei „30 Rock“ etwa lassen die Fernsehmacher durchblitzen, dass hinter den eigenen Kulissen auch nicht alles so glatt läuft. Bei „Girls“ wird ein ungeschminktes Bild der gar nicht so bunten Lebenswelt junger Frauen gezeigt. Und nicht zuletzt hat sich das US-Fernsehen endlich eingestanden, dass auch Frauen lustig sein können. Das klingt jetzt zwar selbstverständlich, hat sich aber lange Jahre kaum im Programm niedergeschlagen.
Nun aber gibt es eine ganze Riege an auf gescheite Art lustigen Frauen, die die Bildschirme beherrschen. Und nach dem Abschied der bisherigen Comedy-Queen Tina Fey (die letzten Folgen ihrer Serie „30 Rock“ sind in den USA bereits abgespielt) hat besonders eine dieser Frauen viel Aufmerksamkeit bekommen: Whitney Cummings. Cummings hat etwas geschafft, das kaum jemandem gelingt, nämlich in zwei Jahren gleich drei Shows im US-Fernsehen zu platzieren. Zwei davon sogar mit Cummings selbst vor der Kamera.
„Ich habe nie etwas im Fernsehen für junge, gescheite, sexy Frauen gesehen“, sagt Cummings. Und es sei Zeit gewesen, das zu ändern.
Erfolg
Vor allem die von Cummings konzipierte Show „2 Broke Girls“ um die Cupcake-Businessträume eines ungleichen Frauenduos hat sich zum konstanten Erfolg gemausert. Mehr als elf Millionen Zuseher hat die auch im deutschsprachigen Fernsehen gezeigte Show wöchentlich. Auch „Whitney“, eine romantische Sitcom mit Cummings selbst in der Hauptrolle, läuft relativ konstant.
Doch nicht alles klappt: Cummings Talkshow wurde kürzlich abgesetzt.
Dennoch ist ihre Geschichte eine jener Erfolgs-Storys, die die Amerikaner so lieben. Vor wenigen Jahren noch hatte sie „nur 7 Dollar auf dem Konto“, erzählte Cummings, die zuvor als Model und als Stand-up-Komikerin gearbeitet hatte, der New York Times. Dann wurde Cummings so immens erfolgreich, dass die Zeitung titelte: „Niemand kann Cummings entkommen.“
Inzwischen ist ihre Fernsehpräsenz so stark, dass sie sich schon wieder für ihren Erfolg rechtfertigen muss (was Frauen offenbar eher müssen als Männer). Sie tut es auf ihre eigene Art: „Ich glaube nicht, dass ich deswegen lustig bin, weil ich jung bin und über Penisse rede.“